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Home Dossier

Die Ukraine als Wiege des Chassidismus

Andrea Schurian von Andrea Schurian
30. Juni 2022
in Dossier, Osteuropäisches Judentum

Hinterhof im Stadtteil Moldavanka, dem ehemaligen jüdischen Viertel in Odessa. Im Mittelalter wurden auch Städte wie Kiew, Odessa, Lemberg oder Czernowitz zu jüdischen Zufluchtsorten. ©ADAM JONES/CC BY-SA 2.0

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Die jüdische Gemeinde der Ukraine ist die drittgrößte Europas, das Land neben Israel das einzige der Welt mit einem jüdischen Premierminister und einem jüdischen Präsidenten. Hier entstand die chassidische Bewegung. Doch auch diese Geschichte ist geprägt von Antisemitismus und Pogromen. Ein historischer Streifzug.

Von Andrea Schurian

Das renommierte Pew Research Center veröffentlichte 2016 eine Studie, wonach in der Ukraine unter allen ost- und mitteleuropäischen Ländern das höchste Maß an „Akzeptanz“ gegenüber Juden herrsche. 14 Prozent der Russen, aber nur fünf Prozent der Ukrainer gaben an, Juden als Mitbürger nicht zu akzeptieren.

Damals, 2016, wurde offiziell der letzte antisemitische Übergriff in der Ukraine registriert: Ein Rabbiner war in der Stadt Schitomir von vier Personen brutal zusammengeschlagen worden und erlag ein halbes Jahr später seinen Verletzungen.

Zufluchtsort Krim

Die Geschichte der Juden in der Ukraine reicht weit zurück: Die ersten jüdischen Einwanderer aus Zentralasien und dem Kaukasus siedelten sich im 8. und 9. Jh. n.d.Z. hauptsächlich auf der Krim an. Auch in Kiew entstand bereits im 10. Jahrhundert ein jüdisches Stadtviertel unter fürstlichem Schutz, das durch ein „Tor der Juden“ betreten werden konnte.

Im Mittelalter wurde die Krim, ebenso wie Galizien und die Bukowina, Zufluchtsort für Jüdinnen und Juden, die den Pogromen in Westeuropa zu entkommen trachteten und in den „Schtetln“ von Kiew, Odessa, Lemberg, Czernowitz oder Ternopol als Wirte, Viehhändler oder Geldverleiher sesshaft wurden. Sie nahmen eine Mittelstellung zwischen dem Adel und der bäuerlichen Bevölkerung ein. Doch auch in der Ukraine wurden Pogrome angezettelt. Der ukrainische Nationalheld Bohdan Chmelnyzkyj ermordete mit seinen Kosaken zehntausende Juden. Auch im 18. Jahrhundert wurden die Juden Opfer von Massakern durch die Hajdamaken, die ukrainischen Bauern und Kosaken.

Von der Sekte zur Strömung

Doch in der Ukraine entstand auch der Chassidismus. Gegründet wurde die mystisch-religiöse Strömung von Rabbi Israel Ben Elieser, genannt Baal Schem Tov, der um 1700 in Okop bei Kamieniec-Podolski geboren wurde und im Mai 1760 in Międzyborz in der heutigen Ukraine starb.

Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die von Ausgelassenheit und ekstatischen Gebetspraktiken geprägte Bewegung von einer kleinen Sekte zu einer Hauptströmung des Judentums geworden. Ihr gehörten die Mehrheit der Juden in der Ukraine, Galizien und Zentralpolen sowie große jüdische Gemeinschaften in Weißrussland, Litauen und Ungarn an.

Gleichzeitig entwickelten sich im 18. und 19. Jahrhundert innerhalb der jüdischen Gemeinden Reformbewegungen. Es gab jüdische Ärzte, Synagogen wurden erbaut, jüdische Zeitschriften erschienen, jüdische Künstlerinnen und Künstler eroberten die Theater- und Opernhäuser, jüdische Parteien wurden gebildet. In einigen Städten war fast die Hälfte der Bevölkerung jüdisch, in anderen, wie Brody, waren es Ende des 19. Jahrhunderts sogar mehr als achtzig Prozent.

Nach den Pogromen in Russland in den 1880er Jahren und später, zu Beginn des neuen Jahrhunderts, wanderten viele Jüdinnen und Juden in den Westen aus, brachten die Schtetl-Kultur nach Westeuropa und nach Amerika.

Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie wurden in territorialen Kämpfen zwischen Sowjets und Polen jüdische Kulturgüter zerstört, ukrainische Nationalisten ermordeten in Pogromen hunderttausende Jüdinnen und Juden. In den 1940er Jahren verschleppten und ermordeten Hitlers Schergen ukrainische Jüdinnen und Juden, es gab Massenerschießungen, so auch in der sogenannten „Weiberschlucht“ Babyn Jar am Rande Kiews, wo innerhalb von zwei Tagen mehr als 30.000 Kiewer Juden ermordet wurden. Massaker an Juden und Pogrome wurden von deren ukrainischen Nachbarn verübt. An die 40.000 haben laut Historikerberichten aktiv an der Judenvernichtung, an Massenerschießungen und Pogromen mitgewirkt. Von den rund 2,7 Millionen ukrainischen Juden überlebten etwa 1,5 Millionen den Holocaust nicht.

Doch Statistiken zufolge ist die jüdische Gemeinde der Ukraine heute die drittgrößte innerhalb Europas, wiewohl antisemitische und nationalistische Töne auch nach dem Zweiten Weltkrieg nie verstummten. Das US-Außenministerium stuft etwa die in der Ukraine gegründete „MAUP“, die vor allem in den Nullerjahren aktiv war, als eine der beharrlichsten antisemitischen Institutionen Osteuropas ein. Gleichzeitig ist die Ukraine neben Israel das einzige Land der Welt mit einem jüdischen Premierminister und einem jüdischen Präsidenten: Wolodymyr Hrojsman wurde 2016 gewählt, Wolodymyr Selenskyj gewann drei Jahre später die Wahlen.

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Andrea Schurian

Andrea Schurian

Die NU-Chefredakteurin ist Autorin einer ständigen Kolumne in der Tageszeitung Die Presse. Die ehemalige ORF Journalistin und Moderatorin leitete mehr als neun Jahre lang das Kulturressort in der Tageszeitung Der Standard. Sie studierte Publizistik und Politikwissenschaften.

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