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Home Dossier

Das Geheimnis des Parve-Tscholent

Andrea Schurian von Andrea Schurian
21. März 2020
in Dossier, Koscher & Co
Tscholent
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Seit sechs Jahren bereitet Tomi Fried im Bethaus in der Grünangergasse den Tscholent zu, der nach dem Schabbat-Gottesdienst serviert wird. Meist, sagt er, bleibt keine Bohne übrig.

Freitag, acht Uhr früh. Das Morgengebet, Schacharit, im Bethaus in der Grünangergasse ist beendet; einige Männer sind dageblieben, sitzen und plaudern, telefonieren, lesen, trinken Kaffee. Nur Tomi Fried ist ziemlich beschäftigt. Seit sechs Jahren bereitet er den Tscholent zu, der Samstagmorgens nach dem Schabbatgebet, mit Kigl (Kartoffelkugeln) serviert wird. „Schalet, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium!“: Es ist eine ganz besondere Speise, die auch Heinrich Heine 1851 in seinem Gedicht Prinzessin Sabbat besang.

In der Grünangergasse gibt es für vierzig Menschen, die den mehr als zwei Stunden dauernden Schabbat-Gottesdienst feiern, anschließend für jeden einen halben Schöpflöffel vom Tscholent. Der Koch selbst isst selten davon, „aber es bleibt fast nie eine Bohne übrig. Ob das so ist, weil der Tscholent so gut ist, oder weil die Menschen hungrig sind nach dem langen Beten, weiß ich nicht“, sagt Fried und lächelt verschmitzt. „Schließlich darf man vor dem Morgengebet keine Mahlzeit zu sich nehmen, höchstens einen Kaffee trinken.“

Seit einem Vierteljahrhundert geht Tomi Fried in die Grünangergasse beten, und, natürlich! isst er daheim koscher. Was, wenn er den Tscholent nicht zubereitet, weil er verreist oder krank ist? „Für 48 von 52 Samstagen mache ich es. Aber wenn ich nicht da bin, gibt es schon auch andere, die Tscholent kochen können.“

Alles in einem Topf

Das Wichtigste sei sowieso, dass dieses Eintopfgericht, das vermutlich im Mittelalter aus Spanien über Frankreich nach Mittel- und später Osteuropa gelangte, langsam köchelt. Schließlich leitet sich der Name nach weit verbreiteter Meinung von den französischen Wörtern chaud (heiß) und lent (langsam) ab. Der Linguist Max Weinreich dagegen meint, dass er vom lateinischen calens, calentem (das, was heiß ist) über das Altfranzösische chalant ins Jiddische entlehnt wurde.

Eineinhalb Kilogramm Wachtelbohnen und zirka 250 Gramm Gerste „weiken“ bereits seit Donnerstagabend im Slowcooker. „Es gibt hunderte Rezepte“, erzählt Fried, während er Zwiebeln würfelt, Knoblauchzehen schält und alles in den Fünfliter-Topf wirft, Suppenpulver, süßen und scharfen Paprika drüberstreut, mit Salz und Pfeffer würzt und Öl beifügt. Wasser dazu, Deckel drauf, das Ganze köchelt nun bis zum Kiddusch am nächsten Tag.

„Mein Vorgänger, Herr Liebermann, hat mir erzählt, wir wären die Einzigen, die den Tscholent parve machen, also ohne Fleisch. Und er erzählte auch, warum. Einige, die nach dem Krieg in der Früh zum Beten herkamen, haben den Schabbat nicht hundertprozentig eingehalten, sondern nach dem Beten im Kaffeehaus oder zu Hause Milchkaffee getrunken. Aber zwischen milchigem und fleischigem Essen muss nach den Kaschrut-Regeln genügend Zeit verstreichen. Deshalb wird hier kein fleischiger Tscholent gemacht: Im Judentum soll man es den Menschen nicht extra schwer machen, die Regeln einzuhalten.“

Tscholent

Zubereitung und Zutaten
für zirka 40 Personen:

1½ kg Wachtelbohnen
ca 250 g Gerste
5-6 gewürfelte Zwiebeln
10 Knoblauchzehen
2 EL Suppenpulver
4 EL Salz
½ EL Pfeffer
2 cl Öl1
½ EL süßer Paprika
½ EL scharfer Paprika 

½ EL scharfer Paprika Wachtelbohnen und Gerste am Donnerstag einweichen; am Freitagmorgen die anderen Zutaten beifügen und im Slowcooker bis Samstagfrüh köcheln lassen.

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Andrea Schurian

Andrea Schurian

Die NU-Chefredakteurin ist Autorin einer ständigen Kolumne in der Tageszeitung Die Presse. Die ehemalige ORF Journalistin und Moderatorin leitete mehr als neun Jahre lang das Kulturressort in der Tageszeitung Der Standard. Sie studierte Publizistik und Politikwissenschaften.

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