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Home Unterwegs mit

„Bei der ersten Begegnung mit einem Juden bekam ich eine Panikattacke“

René Wachtel von René Wachtel
26. Juli 2025
in Unterwegs mit
„Bei der ersten Begegnung mit einem Juden bekam ich eine Panikattacke“

©Rawan Osman

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Rawan Osman, eine in Syrien geborene Muslimin ist heute eine der aktivsten Kämpferinnen für Frieden, für den Staat Israel und gegen Antisemitismus. Rene Wachtel hat Rawan Osman getroffen.

Von Rene Wachtel

Als Tochter eines sunnitischen Vaters und einer schiitischen Mutter 1983 in Damaskus geboren, ist Rawan Osman im libanesischen Bekaa-Tal aufgewachsen, einer Gegend, in der die Hisbollah alles beherrscht. In der Schule wurde ihr beigebracht, dass alle Juden ihre Feinde seien und vernichtet werden müssten. Sie wuchs in einem Klima auf, in dem Israel als Feind Nummer eins galt. Nach der Matura lebte Rawan Osman einige Zeit in Saudi-Arabien und Katar. 2011 ging sie nach Straßburg, um sich das nötige Know-how für die Eröffnung einer Weinbar anzueignen. Ihre Wohnung lag in einem von vielen Juden bewohnten Viertel, nicht weit von der Synagoge de la Paix. Gleich am ersten Tag ging sie in einen kleinen Feinkostladen. Der Verkäufer und die Kunden waren alle Juden. Ihr unmittelbarer Gedanke war: „Ich bin von Feinden umgeben.“ Sie flüchtete in ihre kleine Wohnung und erlitt eine Panikattacke. Sie wollte sofort zurück in den Libanon. Doch sie blieb, kehrte in das Geschäft zurück und kaufte ein. Beim Zahlen fragte der Besitzer, woher sie eigentlich stamme. „Aus dem Libanon“, antwortete sie. Er blieb freundlich, sie kamen ins Gespräch und so begann sich eine Freundschaft zu entwickeln – auch mit den anderen Juden in der Gegend. Dabei erkannte sie, dass die Juden ganz anders waren, als man es ihr beigebracht hatte. „Plötzlich war mir klar: die Juden sind gar nicht unsere Feinde. Sie sind freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Aber sie war noch immer skeptisch: „Sind nur die Israelis unsere Feinde und nicht die Juden?“ Als Rawan Osman anfing, ihre Überzeugungen zu hinterfragen, kam sie schließlich auch mit Israelis in Kontakt. Und diese Begegnungen waren aufschlussreich: „Auch die Israelis waren ganz normale Menschen, wie ich – eine Muslimin aus dem Libanon. Sie haben die gleichen Probleme, die gleichen Sorgen.“

Von da an lebte Rawan Osman Seite an Seite mit Jüdinnen und Juden, wurde immer zuvorkommend behandelt. Diese Erfahrung brachte sie dazu, ihre Sichtweisen grundsätzlich zu überdenken, die Vorstellung von Juden als Feinden infrage zu stellen, und veranlasste sie, sowohl die regionale als auch die jüdische Geschichte zu erforschen. Im krassen Gegensatz zu dem antiisraelischen Umfeld ihrer Kindheit bezeichnet sie sich heute selbst als „genesene Antisemitin“.

In dieser Zeit begann Rawan Osman, sich mit dem Antisemitismus in den arabischen Ländern vor allem in Syrien und dem Libanon zu beschäftigen. An der Universität Heidelberg absolvierte sie ein postgraduales Studium für modernes Hebräisch, Judaistik und für islamische Geschichte. 2022 nahm sie als Teil einer Delegation der Muslimischen Young Leadership am March of the Living in Auschwitz teil. Wenig später wurde sie Mitglied der Sharaka-Organisation, die zur Stärkung der Beziehungen zwischen Israel und der arabischen Welt beitragen möchte, einer Organisation, die nach dem Abraham-Abkommen gegründet wurde. Durch ihren Wohnsitz in Deutschland kennt sie auch die Situation der syrischen Flüchtlinge in Deutschland genau. Dazu schrieb sie: „Deutschland muss die tief verwurzelte Natur des Antisemitismus in Syrien erkennen und verstehen, um den neuen Bewohnern besser zu helfen, ein Leben frei von staatlich geförderten Vorurteilen zu führen.“ Weiter erklärte sie: „Ein Europa, das für Juden unsicher ist, wird niemals für andere Minderheiten sicher sein“. Rawan Osman sieht sich auch als Influencerin und hat das Forum „Arabs ask“ gegründet. „Auf Arabs ask erhalten wir Direktnachrichten von Arabern, die aus Angst, identifiziert oder angegriffen zu werden, keine sichtbaren Kommentare hinterlassen. Viele von ihnen schreiben mir, dass sie gerne tun würden, was ich tue, dass sie die Hamas hassen und genug haben von dem, was Islamisten in unserer Welt anrichten!“.

Dann kam der 7. Oktober 2023 – „das Massaker an Juden, an Israelis war so brutal, so menschenverachtend. Die Hamas-Terroristen filmten alles mit und stellten es sofort auf viele Social-Media-Kanäle“. Für Rawan Osman wurden so viele rote Linien von den Hamas-Terroristen überschritten, dass sie eine Entscheidung treffen musste. Schon ein Jahr davor begann sie über einen Übertritt zum Judentum nachzudenken, aber nach dem 7. Oktober war ihre Entscheidung klar. Sie konvertierte zum Judentum und machte dies in ihren Social- Media-Kanälen publik. In der Folge verlor sie viele Freunde und auch ihre Familie. Heute sagt sie dazu, dass sie viele neue Freunde gewonnen habe – das sei wie eine neue Familie. Seit dem 7. Oktober 2023 ist Rawan Osman mehrmals nach Israel gereist. Sie traf Familien, deren Verwandte Geiseln in der Hand der Hamas sind oder waren.

„Ein wichtiger Aspekt der israelischen Kultur ist ihre Widerstandsfähigkeit. Die Menschen im Libanon und in Syrien leiden und stumpfen gegenüber ihrer elenden Realität meist ab. Sie sind verzweifelt, depressiv, pessimistisch und gleichgültig. Die Israelis versuchen, das Leben zu genießen und zu feiern, egal wie schlimm die Situation ist. Ich habe den Schmerz in Israel erlebt, als die sechs Geiseln im Sommer 2024 hingerichtet wurden und als Shiri Bibas und ihre Kinder für tot erklärt wurden. Dennoch treiben die Israelis Sport, feiern, studieren und kämpfen gemeinsam für bessere Zeiten. In Deutschland haben die meisten Menschen, die ich in den letzten Jahren an der Universität kennengelernt habe, nie einen Krieg erlebt, nie in der Armee gedient, nie einen geliebten Menschen verloren, und trotzdem gehen die meisten von ihnen in Therapie und kämpfen schon mit dem wenigen Stress, den sie in Europa ertragen müssen“.

Ein besonderer Moment bei ihren Besuchen in Israel war ihre Rede in der Knesset – im israelischen Parlament: „Das war einer meiner stolzesten Momente. Ich hätte mir nie im Leben vorstellen können, vom Hass auf Israel und die Juden zu der Ehre zu kommen, vor ihrem Parlament zu sprechen“. Auch der persönliche Empfang bei Staatspräsident Jitzchak Herzog wird ihr immer in Erinnerung bleiben. „Was mich am israelischen Präsidenten beeindruckt hat, ist seine Bescheidenheit und auch die seiner Frau. Das ist Teil der israelischen Kultur und unterscheidet sich stark von der im Libanon und in Syrien, wo sich Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Diven benehmen.“

Im März 2025 sprach Rawan Osman vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf. Bei ihren Vorträgen an Universitäten in den Niederlanden wurde sie von aggressiven Studenten-Mobs mit „Free Palestine“-Rufen empfangen, es wurde auch versucht, sie tätlich anzugreifen. Daraufhin wurde sie in den Niederlanden unter Polizeischutz gestellt. Gleichzeitig artikuliert sie auf Facebook und Instagram auch die Situation in ihrer Heimat Syrien. Nach dem Fall von Assad ist sie gegenüber dem neuen Machthaber Ahmed Al-Sharaa kritisch eingestellt. Sie berichtet sehr genau über die Kämpfe und die Massaker an den Minderheiten, an Alawiten, Christen und vor allem an Drusen. Sie mahnt daher die westlichen Staaten zu Vorsicht gegenüber den neuen Machthabern.

„Seit ich mich als Aktivistin für Israel einsetze, verspüre ich eine starke Feindseligkeit aus der europäischen Linken. Journalisten, Studenten, sogar Freunde werfen mir vor, eine Faschistin zu sein, weil ich Israel unterstütze. Es wird von mir verlangt, neutral zu sein. Seltsam. Verlangt irgendjemand von einem pro-palästinensischen Aktivisten, neutral zu sein? Ich meine nicht nur die linksradikalen Universitätsaktivisten, die sich wie Gangster benehmen, sondern auch die gemäßigten Linken, die moralische Überlegenheit beanspruchen, während sie ihre Naivität und ihren unrealistischen Umgang mit der Realität ignorieren. Mir wurde klar, dass sie mich oft angreifen, weil ich nicht ihrem Stereotyp einer syrischen Frau entspreche. Sie können nicht akzeptieren, dass meine Meinung von jener der meisten ihrer Freunde im Nahen Osten abweicht. Sie wollen mir meine Gedanken und Gefühle vorschreiben und beschuldigen mich gleichzeitig, eine Faschistin zu sein.“

Abschließend bittet mich Rawan Osman, die Rede, die sie im März vor dem Menschenrechtsrat der UNO abgehalten hat, in NU abzudrucken, was wir hiermit gerne tun.

„Sind Sie empört über den Krieg in Gaza? Ich bin es auch. Mein Name ist Rawan Osman. Ich bin halb Syrerin, halb Libanesin. Seit dem 7. Oktober habe ich Israel neunmal besucht und möchte vor Gott und Ihnen bezeugen: Israel ist nicht das Problem. Letzte Woche begrub Israel Shiri Bibas mit ihren Kindern Ariel und Kfir. Die Hamas erklärte, sie seien ‚verhaftet´ worden. Forensische Berichte zeigen, dass sie in Gaza erstickt wurden. Aber viele, die mit dem Finger auf Israel zeigen, sollten besser in den Spiegel schauen.

Ich frage Katar: Warum habt ihr die Hamas-Führer in Doha nicht verhaftet und die Freilassung der Geiseln gefordert? Warum habt ihr den Terror finanziert? Und ich frage den Iran: Warum schickt ihr Milliarden an Hamas und Hisbollah, anstatt euer eigenes Volk zu befreien, das an Unterdrückung und Armut leidet? Ägypten, ihr habt den Gaza-Bewohnern tausende Dollar abgeknöpft, um dem Krieg zu entkommen. Wie könnt ihr über die Moral der Vertreibung von Gaza-Bewohnern dozieren? Jordanien, warum weigert ihr euch, Gaza-Bewohner aufzunehmen? Sind sie nicht euer eigenes Volk? Libanon, anstatt über die politische Rolle der Hisbollah zu diskutieren, verbietet die Partei. Syrien, wenn euer neuer Präsident es mit seiner Wandlung ernst meint, bitte ich ihn, die Leiche von Eli Cohen zurückzugeben. Es sind sechs Jahrzehnte vergangen. Gebt seiner Frau die Erlaubnis, ihn zu begraben, bevor sie stirbt. Die Hamas misshandelt Leichen. Sei ein besserer Araber. Sei ein besserer Muslim. Danke.“

Rawan Osman mit dem israelischen Staatspräsidenten Jitzchak Herzog bei einem Treffen in Jerusalem im Dezember 2024. ©Rawan Osman
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René Wachtel

René Wachtel

lebt in Wien und ist Kultusrat für CHAJ-Jüdisches Leben in der IKG.

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