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Was passiert da an den US-Universitäten?

Martin Engelberg von Martin Engelberg
21. Juli 2025
in Aktuell, Politik
Was passiert da an den US-Universitäten?

Harvard-Absolventen halten palästinensische Flaggen hoch. Sie demonstrieren gegen den Ausschluss von 13 Studenten, denen aufgrund ihrer Protestaktivitäten die Teilnahme an der Abschlussfeier verwehrt wurde. ©AP Photo/Ben Curtis

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An vielen US-Universitäten steht seit Monaten nicht mehr die Forschung im Mittelpunkt. Aktivisten haben die Kontrolle übernommen, protestieren gegen Israel und drangsalieren jüdische Studenten.

von Martin Engelberg

US-Präsident Donald Trump geht gegen ausländische Finanzierung im amerikanischen Hochschulwesen vor, behält staatliche Subventionen zurück und lässt im Falle der Elite-Uni Harvard sogar die Visa für ausländische Studenten aussetzen.

Über viele Jahre hat sich in den USA ein Unwohlsein, insbesondere gegenüber den Ivy-League Unis, also den Eliteuniversitäten eingestellt: Diese heben nicht nur gewaltige Studiengebühren ein und erhalten großzügige, steuerlich absetzbare Spenden von Amerikanern. Darüber hinaus haben sich diese Universitäten an laufende, milliardenschwere Förderungen des Staates gewöhnt und wurden obendrein von Staaten wie Katar, Saudi-Arabien, China und anderen begünstigt – alleine in den letzten Jahren mit rund 30 Milliarden Dollar. NU hat über dieses Thema mit Professor Haim Shaked von der University of Miami gesprochen. Er leitet dort seit Jahrzehnten den Lehrstuhl für Judaistik.

NU: Was passiert da gerade an den US-Universitäten? Hier in Europa, auch in Österreich, haben viele das Gefühl, die akademische Welt in den USA bricht zusammen. Man berichtet, Wissenschaftler und Dozenten wollen scharenweise die USA verlassen. Es gibt sogar Programme, um sie hier willkommen zu heißen. Wie denken Sie darüber?

Haim Shaked: Es herrscht viel Hysterie. Da muss man einige Dinge klarlegen. Erstens: Meinungsfreiheit. Ich kenne kein anderes Land auf der Welt, das eine bessere und stabilere Meinungsfreiheit hat als die Vereinigten Staaten – unabhängig davon, ob Trump an der Macht ist oder nicht. Daran hat sich nichts geändert. Jeder kann seine Meinung frei äußern, solange dies mündlich geschieht und nicht durch Gewalt. Kurz gesagt: Es gibt in den USA kein Problem mit der Meinungsfreiheit.

NU: Wie sieht es dann mit der akademischen Freiheit aus?

Haim Shaked: Man muss zwischen Meinungsfreiheit und akademischer Freiheit unterscheiden – das ist nicht dasselbe. Akademische Freiheit bedeutet, dass man in seinem Fachgebiet lehren darf, was man für richtig hält. Auch hier sehe ich keine Einschränkungen in den USA – es sei denn, man will staatliche Fördergelder. Wenn man Geld vom Staat möchte, sind gewisse Auflagen damit verbunden. Aber niemand wird gezwungen, staatliche Mittel anzunehmen. Das Problem ist: Viele Universitäten haben sich daran gewöhnt, Forschungsgelder vom Staat quasi als selbstverständlich zu betrachten. Sie verrechnen dem Staat für dieses Subventionen sehr hohe Verwaltungskostenanteile von manchmal 60, 65 oder sogar 70 Prozent, um ihre Verwaltung und Infrastruktur zu finanzieren. Und trotzdem meinen sie, der Staat dürfe sich nicht einmischen. Aber so funktioniert es nicht: Wer Geld nimmt, muss sich an Regeln halten. Außerdem haben sich die Universitäten daran gewöhnt, erhebliche Einnahmen durch internationale Studierende zu erzielen. Das ist eine wichtige Einkommensquelle geworden. Natürlich kommen viele dieser Studenten, um zu lernen – aber einige kommen auch, um Unruhe zu stiften. Kein Land ist verpflichtet, Studenten aufzunehmen, die Gesetze brechen oder andere Studenten belästigen. Ich habe von keinem einzigen Fall gehört, in dem ein Student, der sich an die Regeln hält, Probleme bekommen hätte. Wer jedoch die Gesetze missachtet oder sogar amerikanische Studenten bedroht, dem kann das Aufenthaltsrecht entzogen werden – und das ist auch richtig so. Zusammengefasst: Die Panik um die Lage an den Universitäten ist übertrieben. Die Realität wird verzerrt dargestellt und in einen hysterischen Kontext gesetzt, der so nicht existiert.

NU: Schon seit Jahren gab es an den Universitäten diese Spannungen: Diskussionen um Genderfragen – wie viele Toiletten man braucht, welche sogenannten Pronomen man in der Ansprache anderer benutzen muss – sowie um die Cancel Culture. Das bedeutet, es gab bestimmte Themen, über die man kaum noch sprechen durfte. Professoren wurden teilweise gemobbt oder sogar entlassen, wenn sie nicht der allgemeinen Meinung entsprachen, vor allem an liberal geprägten Universitäten. Das hat schon lange ein ungutes Gefühl ausgelöst. Und dann kam der 7. Oktober – die Proteste wurden offen anti-israelisch und teils sogar antisemitisch.

Haim Shaked: Und anti-amerikanisch. Man darf nicht vergessen: Die Hamas ist in den USA als Terrororganisation eingestuft. Wer die Hamas unterstützt, begeht eine anti-amerikanische Handlung. Aber man muss differenzieren: Die Probleme betreffen vor allem die Geistes- und Sozialwissenschaften, weniger die Naturwissenschaften. In diesen Bereichen hat sich über Jahre eine Haltung entwickelt, die im Widerspruch zur Mehrheitsgesellschaft steht: Man teilt die Welt in „Unterdrücker“ und „Unterdrückte“, betrachtet Gewalt als legitimes Mittel zur Verteidigung der Unterdrückten und errichtet eine Art Gedankenpolizei: Wer die richtige Meinung hat, ist gut; wer anders denkt, wird ausgegrenzt.

NU: Die Ivy-League Universitäten haben einen ausgezeichneten wissenschaftlichen Ruf, wie steht es damit?

Haim Shaked: Zwei Entwicklungen haben die Qualität der Universitäten in den USA erheblich beeinträchtigt: Zum einen Affirmative Action, zum anderen die Fixierung auf Diversity. Affirmative Action brachte Personen ins System, die unter normalen Bedingungen die Aufnahmekriterien nicht erfüllt hätten. Das hatte negative Auswirkungen auf das Leistungsniveau. Mittlerweile spricht man nicht mehr von Affirmative Action, sondern überall von Diversity. Aber: Diversity bedeutet heute oft, dass Menschen zwar unterschiedlich aussehen, aber alle gleich denken. Auf vielen liberalen Universitäten ist es so: Wenn du auf der liberalen Seite des politischen Spektrums stehst, bist du willkommen. Wenn du konservative Meinungen vertrittst, darfst du oft nicht einmal deine Meinung äußern. Ich bin absolut für Diversität – aber nicht, wenn sie die Qualität zerstört. Universitäten sollten Orte der Exzellenz sein – basierend auf Leistung, unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe oder Herkunft.

NU: Und jetzt kam der massive Anstieg des Antisemitismus an den Universitäten nach dem 7. Oktober dazu.

Haim Shaked: Das Problem gab es schon lange, aber jetzt ist es offen sichtbar geworden. Schockierend ist, dass sich die Universitätsleitungen nicht klar gegen antisemitische Übergriffe gestellt haben. Statt die Meinungsfreiheit zu schützen und gleichzeitig Gewalt zu verhindern, wirkten sie oft schwach und unentschlossen.

NU: Liegt diese Schwäche auch an externen Geldgebern aus dem arabischen Raum?

Haim Shaked: Definitiv. Seit den 1970er-Jahren fließen enorme Summen aus Ländern wie Katar oder Saudi-Arabien in westliche Universitäten. Diese Gelder sind natürlich nicht ohne Einfluss geblieben.

NU: Ist Trump in seinen Reaktionen darauf richtig unterwegs, oder übertreibt er?

Haim Shaked: Trump ist ein revolutionärer Führer – kein Verwalter. Er fragt nicht: ‚Was kann ich noch machen?‘, sondern: ‚Was muss ich machen?‘ Natürlich ist sein Stil manchmal problematisch, aber seine politische Agenda setzt er konsequent um. Er hält, was er im Wahlkampf versprochen hat, und das unterscheidet ihn von vielen anderen Politikern. Er geht dabei schnell und kompromisslos vor – das führt zwangsläufig zu Fehlern, aber das ist bei jedem tiefgreifenden Wandel so.

NU: Wird es tatsächlich eine Abwanderung amerikanischer Akademiker nach Europa geben?

Haim Shaked: Kaum – und jenen die gehen wünsche ich ‚Gute Reise‘. Viele, die gehen, gehören zu denjenigen, die das akademische Klima ohnehin beschädigt haben.

NU: Wird das Auswirkungen auf die großen Universitäten wie Harvard oder Columbia haben?

Haim Shaked: Es gibt bereits Auswirkungen. Großspender überdenken ihre Unterstützung. Die Universitäten reagieren allerdings meist defensiv statt selbstkritisch. Solange sie nicht erkennen, dass sie ein kulturelles Problem haben, wird sich nichts grundlegend ändern.

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Zwischen Realpolitik und moralischer Integrität

Martin Engelberg

Martin Engelberg

ist Psychoanalytiker, Consultant und Coach, geschäftsführender Gesellschafter der Vienna Consulting Group, ehem. Abgeordneter zum Nationalrat, Präsident der Sigmund-Freud-Gesellschaft, Mitbegründer, langjähriger Herausgeber (bis 2017) und Autor von NU.

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