Der Zwiekommentar von Peter Menasse und Erwin Javor
Menasse: Ich bin so froh, dass die Wahlen bald hinter uns liegen.
Javor: Psst, dieses Wort solltest du nicht in den Mund nehmen. Wir haben doch vereinbart, dass wir nicht über die Wahlen reden. Heute zahlst du den Kaffee.
Menasse: Ich zahle gor nischt. Wir dürfen doch nur keine Empfehlung aussprechen. Über die Wahl an sich werden wir wohl noch plaudern dürfen.
Javor: Heißt das, ich darf nicht sagen, wir wollen keinen einsilbigen Präsidenten, sondern einen zweisilbigen.
Menasse: Das schon, aber wer soll uns denn über diesen Berg tragen?
Javor: Für Wunder sind Engel zuständig.
Menasse: Mit einem Wort, du bist auch für Obama.
Javor: Wie die kleinen Kinder schon sagen: Ich möchte lieber mit ohne Romney.
Menasse: Glaubst du, dass die beiden beschnitten sind? Die meisten Amerikaner sind es angeblich.
Javor: Das ist wirklich wichtig zu wissen. Und dann auch, ob sie ihre Mandeln, ihren Blinddarm und ihre Polypen noch haben.
Menasse: Was ist daran wichtig?
Javor: Meine Mandeln, Gott hab sie selig, waren so was von erotisch, die Beschneidungsgegner würden toben. I want my tonsils back.
Menasse: Ich glaube, der größte Aderlass bei dir war nicht die Vorhaut, waren nicht die Mandeln, sondern die Weisheitszähne.
Javor: In der Beschneidungsdebatte ist ein ganz großes Verbrechen nicht besprochen worden: Josef und Maria haben das arme Jesuskind beschneiden lassen. Ich finde, der Vatikan müsste zu diesem argen Fall von Kindesmisshandlung ein Konzil einberufen.
Menasse: Eine Psychoanalytikerin hat jetzt sogar festgestellt, dass die Beschneidung zu irreversiblen Traumata bei den Männern führt.
Javor: Bei dir merkt man das schon.
Menasse: Gelernt hat sie das vermutlich beim Studium der Schriften des beschnittenen Sigmund Freud.
Menasse: Wir könnten jetzt beantragen, dass sie uns bei den Paralympics antreten lassen. Schließlich fehlt uns ja offensichtlich der wichtigste Teil unseres Körpers, auch wenn er mir bis jetzt nicht abgegangen ist. Du wärst übrigens wunderbar geeignet für Unterwassertreten.
Javor: Das kommentiere ich nicht. Hören wir lieber mit den Themen zum Judentum auf und besprechen die Geschichten und Abenteuer der psychisch gesunden Unversehrten.
Menasse: Stronach, Strache und Kärnten? Also doch wieder Wahlen?
Javor: Stronach sollte von vornherein nicht fordern „Zurück zum Schilling,“ sondern konsequent gleich „Zurück zur Krone“. In die investiert er ja bereits massiv.
Menasse: Eine Kolumne macht aber noch keinen Faymann.
Javor: Ich glaube, er wird wieder sehr erfolgreich sein. Er hat die Wiener Austria ja auch nicht ganz in den Abgrund geführt, sein Pferdeparadies Racino wird sogar von ein paar Leutln besucht und seine ehemaligen Mitarbeiter Grasser, Westenthaler und andere Größen sind eine echte Empfehlung. Schließlich stehen sie dauernd in der Zeitung.
Menasse: Macht er nicht auch so ein gutes Eis: Magnum oder so?
Javor: Das heißt Magna und gehört ihm nicht mehr, du Ignorant.
Menasse: In Kärnten ist ja eine der Vogelscheuchen ganz schön zerrupft worden.
Javor: Ja, aber sie haben gleich eine neue Vogelscheuche aufgestellt. So viele Vögel gibt es in ganz Kärnten nicht, dass die Leute dort den Beschiss merken. Bei den Dörflern bleibt alles beim Alten.
Menasse: Die FPÖ macht mir Sorgen. Sie sind angeblich auf den dritten Platz zurückgefallen. Scheinbar fallen dem Kickl keine seiner genialen Sprüche mehr ein.
Javor: Helfen wir ihm.
Menasse: Vorhaut nur für unsere Leut.
Javor: Vorhaut statt Auto-Maut.
Menasse: Ohne genügend Haut keine deutsche Braut.
Javor: Mit einem beschnittenen Pimmel kommst Du nicht in den Himmel.
Menasse: Jetzt wird Strache Kanzler – zumindest in Kärnten.