Von Fritz Neumann
2008 ist ein spannendes Jahr für Mark Spitz. Bei den Olympischen Sommerspielen will sein US-Landsmann Michael Phelps (im Bild rechts unten mit Spitz) den Spitz-Rekord von sieben Goldmedaillen brechen. Der herausragende Schwimmer der vergangenen Jahre strebt gar acht Titel an, und Spitz kann sich durchaus vorstellen, dass er der Bestmarke verlustig geht. „Ich wäre der Erste, der vor Michael den Hut zieht.“ Phelps, 22 Jahre alt und aus Baltimore/Maryland, ging schon 2004 in Athen achtmal an den Start, feierte dabei immerhin sechs Olympiasiege. Spitz (im BIld unten), mittlerweile 58 Jahre alt und aus Modesto/Kalifornien, war 1972 nach den Olympischen Spielen von München im Alter von 22 Jahren zurückgetreten. Sportler durften damals noch nicht werben, man erinnere sich nur an Karl Schranz, der in eben diesem Jahr 1972 von den Winterspielen in Sapporo ausgeschlossen worden war, weil er bei einem Juxkickerl ein Trikot mit Werbeaufdruck für eine Kaffeemarke getragen hatte. Spitz musste aufhören, um Geld verdienen zu können. Er warb für Milch, Rasierklingen und Badehosen, investierte in Immobilien. Und er begann, um die Welt zu reisen und Referate vor Geschäftsleuten und Politikern zu halten. Meistens geht es in den Referaten um „Erfolg“ und darum, wie man ihn erreicht. Vor kurzem waren Spitz und Steve Forbes die Stargäste des von David Ungar-Klein initiierten „Wiener Kongresses“ com.sult 08. Spitz unterhielt sich vor Hunderten Gästen mit Moderatorin Danielle Spera, Spitz gab eine offizielle Pressekonferenz und „NU“ ein exklusives Interview, Spitz fand aber auch Zeit, Nachwuchsschwimmern der Wiener Hakoah beim Training zuzuschauen. Er sagt, er habe viel zu tun, sei ständig auf Achse, das Jahr 2008 sei praktisch verplant. Nur den August hat Spitz sich freigehalten. Er will dabeisein, wenn Michael Phelps auf acht Olympiatitel losgeht. Und er wird sicherheitshalber einen Hut tragen.