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Home Kultur

Little Vienna im Fernen Osten

Daniela Pscheiden und Danielle Spera von Daniela Pscheiden und Danielle Spera
26. September 2020
in Kultur

Neben Restaurants und Lokalen fanden sich auch viele Geschäfte und Kaffeehäuser Wiener Ursprungs: Hier die Fassade von „Vienna Lady Handbags“ © JMW

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Die Ausstellung „Die Wiener in China. Fluchtpunkt Shanghai“ dokumentiert das jüdische Leben in der chinesischen Metropole.

Von Daniela Pscheiden und Danielle Spera

Der „Anschluss“ Österreichs im März 1938 bedeutete für die österreichischen Jüdinnen und Juden den Anfang vom Ende. Täglich verschärfte sich die prekäre Situation, spätestens durch die Novemberpogrome war klar, dass eine Flucht die letzte Möglichkeit bedeutete, der Gewalt zu entkommen. Doch die Grenzen zu den allermeisten Staaten schlossen sich rasch, und so wurde Shanghai für viele österreichische und deutsche Jüdinnen und Juden die letzte Hoffnung als Zuflucht.

Für die Ausreise aus Wien war allerdings dennoch ein Visum hilfreich, vor allem, um die Freilassung der in Dachau oder Buchenwald inhaftierten Männer zu erreichen. Hier stellte sich der chinesische Generalkonsul als Helfer dar. Dr. Feng Shan Ho gab gegen den Willen der chinesischen Regierung tausende dieser befreienden Visa aus.

Shanghai, die Stadt über dem Meer, die für viele österreichische Juden weiter weg als der Mond erschien, wurde ihr Rettungsort. Die Reise war meist mit großen Strapazen verbunden, entweder eine wochenlange Überfahrt per Schiff oder eine beschwerliche Reise auf dem Landweg über Sibirien. Die Ankunft war für alle ernüchternd: das ungewohnte Klima, verbunden mit Krankheiten, die Sprachbarrieren und ein völlig neuer Kulturkreis – ganz abgesehen von der Unterkunft in den lagerartigen Heimen.

Mit Hilfe der ansässigen jüdischen Gemeinde, der so genannten Baghdadi-Juden, konnte aber rasch ein jüdisches Leben wieder aufgenommen und die Kinder in zumindest behelfsmäßige Schulen und Kindergärten geschickt werden. Und die Wiener Jüdinnen und Juden wollten so rasch wie möglich auch in der vollkommen ungewohnten und schwierigen Umgebung ein neues Leben beginnen und bauten sich ein kleines Wien mitten in Shanghai auf.

In Little Vienna entstanden neben Restaurants wie dem „Weißen Rössl“ zahlreiche Kaffeehäuser, wie das „Fiaker“ mit Wiener Mehlspeisen, Würstelstände oder Heurige. Sportvereine und Zeitungen wurden gegründet, und die vielen geflohenen Künstler sorgten für ein großes Angebot an Musikabenden, Operettendarbietungen, Kabarett- und Theateraufführungen.

Mit der Einnahme Shanghais durch die mit dem Deutschen Reich verbündeten Japaner 1941 wurde bald die Einrichtung eines Ghettos im heruntergekommenen Stadtviertel Hongkew beschlossen. Hier führten die hygienischen Verhältnisse und schlechte Versorgungslage zu Hunger und Krankheit.

Nach dem Sieg der Alliierten und dem Einmarsch der US-Armee 1945 planten die meisten Wiener Jüdinnen und Juden eine Ausreise. Vor der Übernahme Shanghais durch die Revolutionstruppen von Mao Tse-tung 1949 ergriffen auch die letzten „Shanghailänder“ die Flucht, die sie meist in die USA, nach Kanada, Australien oder Israel führte. Nur wenige kehrten wieder in ihre Heimatstadt Wien zurück, viele trafen sich jahrelang regelmäßig wieder – im Café „Altes Rathaus“, geführt vom Rückkehrer Hans Jabloner.

Lernten sich in Shanghai kennen, kehrten nach Europa zurück und verloren sich aus den Augen. Und dann ein Wiedersehen nach 72 Jahren: Jutta Jabloner und Inge Hungerleider.
© Privat/JMW

Das Jüdische Museum Wien widmet diesem heute weitgehend unbekannten Kapitel des österreichischen Judentums eine Ausstellung, in der viele Familien, denen die abenteuerliche Flucht nach Shanghai und Rückkehr nach Wien gelang, porträtiert werden. Insgesamt hatten mehr als 6000 österreichische Jüdinnen und Juden in Shanghai Aufnahme gefunden.

Die Wiener in China begibt sich auf die Suche nach Überlebenden oder deren Kindern. Viele spannende Lebensgeschichte werden in der Ausstellung wieder ins Bewusstsein gerufen. Besonders emotional ist die Geschichte zweier Freundinnen, die als junge Mädchen mit ihren Familien aus Deutschland nach Shanghai flüchten konnten. Beide verliebten sich in Shanghai in Wiener Juden, heirateten und fuhren mit demselben Schiff nach Österreich zurück. In Wien verloren sie sich aus den Augen. Wir haben sie für die Ausstellung nach 72 Jahren wieder zusammengebracht. Für uns alle ein bewegender Moment.

Die Wiener in China. Fluchtpunkt Shanghai
Ab 21.10. im Jüdischen Museum Wien
www.jmw.at

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