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Die Guten ins Töpfchen

Hannelore Eckerstorfer von Hannelore Eckerstorfer
2. Juli 2014
in Archiv
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Eine Projektgruppe um den Wiener Psychiater Ernst Berger untersuchte den Zustand der Jugendfürsorge in den dreißiger Jahren. NU traf den Forscher und erkundigte sich bei ihm auch, wie sich dieKinder- und Jugendarbeit in den Jahrzehnten danach entwickelte.
Von Hannelore Eckerstorfer

Kinder- und Jugendpsychiatrie zählt zu den wichtigsten Indikatoren dafür, wie es um die Sozialpolitik eines Landes bestellt ist. Dies ergibt sich schon aus der Tatsache, dass sie von Natur aus janusköpfig ist. Sie kennt sowohl das unterstützende/helfende als auch das gesellschaftlich-kontrollierende Element. Beide gehören zu ihrem Selbstverständnis. Aber welches Element kommt wann (historisch) stärker zum Tragen?

Die Situation in den dreißiger Jahren wurde gerade erst von einer Projektgruppe um Ernst Berger, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, aufgearbeitet. Die Ergebnisse wurden in einem Buch zusammengefasst. Es ist das erste zu diesem Thema, denn auch bei Aufarbeitung stehen Randgruppen am Rande.
Damals war Fürsorge (Kinder- und Jugendpsychiatrie) auch ein jüdisches Thema, denn 1938 war ein Drittel der Juden in Wien fürsorgebedürftig. Sehr rasch nach dem Einmarsch hatten die Nationalsozialisten Juden aus öffentlichen Einrichtungen ausgeschlossen. Dies führte natürlich in kürzester Zeit zu einer Überlastung der Fürsorgeeinrichtungen, die von der Israelitischen Kultusgemeinde unterhalten wurden.
Durch die Arbeit der Projektgruppe Bergers ist es gelungen, die Wege von Kindern und Jugendlichen durch die sozialen Zulieferinstanzen während des NS-Regimes nachzuzeichnen. Am Spiegelgrund gab es neben jener Institution, in die Menschen mit Behinderungen eingewiesen wurden, noch eine weitere Institution, „das Jugendfürsorgeheim“. Dorthin
wurden die sogenannten „Asozialen“ gebracht. Jene Kinder und Jugend­lichen wurden zwar nicht unmittelbar in die Tötungs­maschinerie des Nationalsozialismus eingeschleust, aber einige landeten doch in den Jugend-KZs in Ukermark oder Mohringen. Internen Widerstand gab es in den sozialen Einrichtungen kaum.
Ganz selten kam es vor, dass ein Kind nach unaufhörlichen Eingaben (meist Briefen) der Eltern oder eines Verwandten freigelassen wurde.

Wenig überraschend ist, dass auch im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie nach 1945 personelle und inhaltliche Kontinuitäten weiterbestanden. Eine Reflexion über das Wirken von pädagogischen Anstalten und in der Folge auch sozialen Einrichtungen setzte erst nach der 1968er-Bewegung ein. In den 1970er und 1980er Jahren dominierte das helfende Moment in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Jemanden wegzusperren war nur als allerletzte Maßnahme denk- und durchführbar.
Doch Mitte der 1990er Jahre vollzieht sich erneut ein Wandel in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Durch repressives Regieren werden die unterstützenden Aspekte ausgeschaltet. Es findet ein Zurückkippen ins kontrollierende Element statt. In Wien stehen die Strukturen der offenen Fürsorge (= Begleitung) unter massivem Druck. Es wird wieder danach gefragt, wem geholfen werden soll und wem nicht. Dies nach ökonomischen Gesichtspunkten – bei wem lohnt es sich. Nach dem altbekannten Motto: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.
Es lässt sich also feststellen, dass es von politischen Entscheidungen abhängt, welches Element stärker zum Tragen kommt. Eine erneute Ausschaltung
von Randgruppen (wie unter den Nazis) ist nicht ausgeschlossen und daher gilt es – im Wissen um die Vergangenheit – wachsam zu sein, wie hierzulande mit diesen Kindern und Jugendlichen umgegangen wird.

Ernst Berger
Verfolgte Kindheit
Kinder und Jugendliche als Opfer der NS-Sozialverwaltung ( in Wien)
geb., 460 Seiten, Euro 39,–
Die historische Forschung der letzten Jahre hat den Blick für die Rolle der Psychiatrie bei der Tötung behinderter und psychisch kranker Menschen während der NS-Zeit geschärft. Damit wurde jedoch nur die „Spitze eines Eisbergs“ sichtbar gemacht. Diese Publikation zeigt, dass sich das System der „Vernichtungspsychiatrie“ auf ein weitverzweigtes Netz stützte, welches das gesamte Fürsorgewesen umfasste und in der Pädagogik der NS-Zeit wurzelte. Diese fußte ihrerseits in der Pädagogik des beginnenden 20. Jahrhunderts und wirkte nach 1945 noch jahrzehntelang nach.

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