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Home Kultur

Der Rabbi als Marionette

Michael Pekler von Michael Pekler
18. Juni 2020
in Kultur

Foto: ©Home Box Office

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Der Antisemit sitzt im Weißen Haus. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern die dystopische TV-Serie „The Plot Against America“ nach Philip Roth.

Es ist die Möglichkeit, die zählt. Wer selbst entscheiden kann, darf im Nachhinein wenigstens für sich beanspruchen, gegebenenfalls das Übel eigenverantwortlich herbeigeführt zu haben. Selber schuld, sozusagen. Andererseits kann es auch passieren, dass andere für einen entschieden haben. Nämlich falsch. Zum Beispiel nach einer Wahl.

In der sechsteiligen Miniserie The Plot Against America entscheidet sich die Mehrheit der US-amerikanischen Wähler für Charles Lindbergh (Ben Cole) als neuen Präsidenten. Denn der Überflieger ist nach seiner Atlantiküberquerung ein Star auch am Polithimmel. Man schreibt das Jahr 1940, in den Kinowochenschauen sieht man die Nazis halb Europa überrennen. Jeden seiner unzähligen Wahlkampfauftritte gegen seinen Konkurrenten Roosevelt hat der neue US-Präsident mit dem rhetorischen Schlachtruf „Lindbergh oder Krieg“ beendet. Wer will schon einen Krieg mit eigenen Soldaten auf einem anderen Kontinent? Die amerikanische Sicherheit aufs Spiel setzen, um die europäischen Juden zu retten? Und schon sind die ersten höflichen Nazis in Amerika gelandet und hält Außenminister Ribbentrop als Gast Einzug ins Weiße Haus.

Tatsächlich war Lindbergh ein Nazi-Sympathisant, Antisemit und als xenophober Isolationist strikt gegen den Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg. Aber er war nie US-Präsidentschaftskandidat. An dieser Stelle beginnt die Fiktion beziehungsweise die derzeit im Serienfernsehen angesagte Gattung der „alternate history“, die Geschichte für eine fast immer warnende Botschaft umschreibt. Rezipiert wird das meist, wie zuletzt The Man in the High Castle (2015–2019) nach Philip K. Dick, in dem sich Deutschland und Japan die USA schon aufgeteilt haben, als Weckruf für die Gegenwart.

Kentucky oder Krieg

The Plot Against America basiert auf dem gleichnamigen Roman von Philip Roth aus dem Jahr 2004 und entstand somit im Schatten der Präsidentschaft George W. Bushs. Aktuelle Hinweise auf Trumps „America First“-Parolen dürfen in der Serie dennoch nicht fehlen und wurden seit dem US-Start auch eifrig als solche rezipiert. Doch zum Glück liegt die Stärke des Originalstoffes bereits darin, dass er nicht von Figuren wie Bush oder Trump bestimmt wird, sondern von dem, was sie anrichten.

Roth gab kurz vor seinem Tod den HBO-Produzenten und Autoren David Simon und Ed Burns (The Wire) seine Einwilligung für eine Adaptierung, und tatsächlich geht die Serie bis knapp vor dem Finale weitgehend behutsam mit ihrer dystopischen Vorlage um. Als man die Familie, die nicht mehr wie im Roman Roth, sondern nunmehr Levin heißt, kennenlernt, unterscheidet sie nichts von anderen jüdischen mittelständischen Kleinfamilien in Newark. Vater Herman (Morgan Spector) ist Versicherungsvertreter am Karrieresprung, der mit seiner Frau Bess (Zoe Kazan), seinen beiden Söhnen und seinem erwachsenen Neffen Alvin (Anthony Boyle) in einem schönen, aber zu kleinen Haus wohnt. Die Levins verfolgen die Wahl Lindberghs zu Recht mit Argusaugen: Die zunehmend antisemitische Stimmung verändert ihren Alltag, ihr Leben von Folge zu Folge – und schließlich radikal, als Alvin vom freiwilligen Kriegsdienst auf Seiten Kanadas nach Hause zurückkehrt.

Roth war natürlich ein zynischer Prophet. Dass also ausgerechnet Bess’ Schwester (Winona Ryder) dem einflussreichen Rabbi Bengelsdorf (John Turturro) hörig wird, der als Lindbergh-Anhänger und Opportunist seine Rolle als dessen medienwirksame Marionette erfüllt, gerät zur innerfamiliären Belastungsprobe. „I think this man would send every last Israelite back to Pharaoh“, so Herman, als sein Ältester im Rahmen eines von Bengelsdorf erdachten Jugendprogramms für jüdische Schüler euphorisch zur „Umerziehung“ nach Kentucky aufbricht. Der jüdische Bub aus New York beackert amerikanische Erde im Heartland. Das ist für Roth ein guter Witz.

Als Serie ist The Plot Against America hingegen überraschend konservativ inszeniert und wirkt wie ein in Kapitel geteilter sechsstündiger Fernsehfilm. Doch die mitunter langatmig anmutende Erzählung erweist sich durchaus als adäquat: Es sind die schleichenden, zunächst kaum wahrnehmbaren Details, in denen die Zeichen der Zeit zu lesen sind. Denn das Ausmalen des Schreckens ist umso eindringlicher, wenn man, nicht nur wie die Levins, keine Möglichkeit mehr sieht, ihn zu verhindern.

„The Plot Against America“ ist auf Sky Atlantic zu sehen.

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Michael Pekler

Michael Pekler

Michael Pekler war bis 2024 NU-Chef vom Dienst.

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