Mit „Bildungspatenschaften“ möchte die Flüchtlingshelferin Ute Bock ihren Asylwerbern die Chance auf Weiterbildung geben.
Von Nina Horaczek
Wer als Ausländer in Österreich lebt, ist verpflichtet, Deutsch zu lernen – so steht es in der „Integrationsvereinbarung“ der schwarz-blauen Regierung. Die Sache hat einen Haken: Deutschkurse sind zwar gesetzlich vorgeschrieben, aber nicht gratis. Gerade für Asylwerber, die nur 180 Euro im Monat für Essen, Kleidung und sonstigen Alltagsbedarf zur Verfügung haben, sind Kursgebühren deshalb oft eine unüberwindbare Hürde. Damit ihre Schützlinge trotzdem etwas lernen können, hat die Flüchtlingshelferin Ute Bock nun eine neue Privatinitiative gestartet. „Schließlich hab’ ich als Erzieherin meinen Burschen immer gepredigt, sie sollen gefälligst was lernen“, sagt Ute Bock. „Da kann ich nicht zuschauen, wie Asylwerber während ihres Asylverfahrens, das meist Jahre dauert, keine Chance auf Bildung haben.“Weil es an Geld für Bildung fehlt, sollen private Helfer einspringen. Unterstützen kann man wissbegierige Asylwerber je nach Dicke der Geldbörse: entweder per Erlagschein einen individuellen Betrag mit dem Vermerk „Bildungsprojekt“ spenden oder einen Deutsch- oder Hauptschulabschlusskurs „stiften“. Der Spender erhält dann eine Zahlscheinkopie des jeweiligen Kurses. Deutsch lernen lassen kann man ab 60 Euro, ein Hauptschulabschluss einer Volkshochschule kostet rund 600 Euro. Oder man nimmt einen studierenden Asylwerber für ein oder mehrere Semester unter seine Fittiche. Die „Ergänzungsprüfung Deutsch“ etwa, die vor Beginn des eigentlichen Studiums absolviert werden muss, gibt es ab 370 Euro pro Semester, in der Regel sind zwei bis drei Semester bis zum eigentlichen Studium nötig. Hinzu kommen Kosten für Bücher, Fahrausweis etc. (rund 50 Euro pro Monat). So billig gab es Wissen noch nie!Informationen: http://www.fraubock.at,mail: info@fraubock.at oderTel. 524 99 00-41 (Jürgen Stowasser) bzw. 524 99 00-43 (Martina Olinowetz)