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Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen

Helene Maimann von Helene Maimann
30. Juni 2014
in Archiv
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„Who let the Jews out“ heißt dieser Cartoon, den es auf YouTube zu sehen gibt. Und was hält der Beifahrer in der Hand? Erraten: Mazzes!
Von Helene Maimann

Die besten Mazzes aß ich bei meiner Tante Anni in London. Sie servierte sie zum Nachmittagstee, klein, rund und frisch, von einem Bäcker in Golders Green und ganz sicher streng nach Vorschrift hergestellt, denn sie führte einen strikt koscheren Haushalt. Die Mazzes waren mit Butter bestrichen, darauf löffelten wir Heidelbeermarmelade, einfach herrlich. Alle anderen Genüsse – Eclairs, Apfelstrudel, Topfentorte – ließ ich bedenkenlos dafür stehen. Tante Anni kam aus einer Hoteliersfamilie in Marienbad und kochte vorzüglich, aber von allen kulinarischen Freuden sind mir diese Mazzes am stärksten in Erinnerung geblieben. In der Früh machte sie für meinen Cousin Michael Mazzebrei – zwei Scheiben Mazzes zerkleinern, mit kochendem Wasser übergießen, abtropfen lassen, ausdrücken, mit zwei Eiern und Salz verrühren und in der heißen Pfanne mit Butter zu einer Art Omelette backen.

Mazzes werden das ganze Jahr gegessen, aber ihre Hoch- Zeit erleben sie zu Pessach, wenn nichts Gesäuertes oder Vergorenes verzehrt werden darf. „Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen“, heißt es in Exodus 12.15, und traditionell muss vor Pessach das ganze Haus gekaschert, das heißt gründlich gereinigt, und jeder Brösel Gesäuertes entfernt werden. Das ungesäuerte Brot aus Mehl und Wasser, dünn, weiß-braun, bucklig und perforiert, damit man es leichter brechen kann, erinnert an die Flucht aus Ägypten, als !ie Juden keine Zeit hatten, Sauerteig herzustellen. Mazzemehl (vermahlene Mazzes) ist die Basis für viele Speisen – Füllen, Kuchen, Torten – und ebenso vielseitig wie Weizenmehl. Mit gehackter Petersilie (oder Koriander), einem Ei, etwas Safran, Zitronenschale sowie Salz und Pfeffer angerührt, ist es eine hervorragende Basis für Fischlaibchen, die in einer Sauce aus Öl, Knoblauch, Paprikapulver, Kapern, Kreuzkümmel, einigen enthäuteten gehackten Paradeisern und etwas Zitronensaft sanft geköchelt werden.

Das bekannteste Gericht sind natürlich Mazzeknödel. Sie werden mit oder ohne Schmalz, Zwiebel oder Petersilie, groß oder klein, flaumig oder eher bissfest gegessen. Ohne Mazzeknödel ist eine Hühnersuppe unvollständig, mögen noch so viele andere gute Dinge drinnen sein. Die Kneidlach sind die neschóme, die Seele der Suppe, und es gibt für beide unzählige Varianten. Tante Anni machte die Knödel aus Mazzemehl, Eiern, Pfeffer, Salz, etwas Öl und kaltem Wasser. Ich gebe noch Backpulver dazu. Jedenfalls: sehr kleine Knödel formen, sie gehen beim Kochen auf! Große Mazzeknödel sind ziemlich ordinär und schmecken auch so, aber die Amis, die ein Faible für XXLarge haben, lieben die extragroßen Mazzo-Balls. Die größten serviert das Carnegie Deli in der Siebenten Avenue in New York, weltberühmt seit Woody Allens „Broadway Danny Rose“. Faustgroß!

Zum Schluss noch eine Geschichte, die mit Mazzes nur indirekt, aber mit Pessach viel zu tun hat – sozusagen ein Einblick in die Entstehung des Buches Exodus, falls es in Hollywood geschrieben worden wäre:

Moses führt sein Volk aus Ägypten, und als er ans Rote Meer kommt, schnippt er mit den Fingern und ruft seinen Pressesprecher. Der heißt Max und eilt herbei.

„Max, die Boote!“

„Wie bitte?“

„Die Boote“, sagt Moses. „Wo sind die Boote, mit denen wir übers Rote Meer fahren wollen?“

„Die Boote … also … die hab ich vergessen.“

„Was hast du?“

„Ich hab’s vergessen. Shit happens.“

„Du hast die Boote vergessen?“, schreit Moses. „Spinnst du? Die Ägypter können jeden Augenblick hier sein! Was soll ich jetzt machen?

Soll ich Gott vielleicht darum bitten, dass Er das Wasser teilt, damit wir zu Fuß rüberkommen und der Pharao ertrinkt? Ist das vielleicht deine Vorstellung, wie – “

„Hey Boss“, sagt Max, „wenn Sie das hinkriegen, verschaffe ich Ihnen zwei Seiten in der Bibel für die Story!“

In diesem Sinne: Chag Sameach! Einige Rezepte lesen Sie unter www. nunu.at, und wenn sie nicht Ihre volle Zustimmung finden, wissen Sie ohnehin, dass Streit über praktisch alles im Leben, inklusive der Größe von Mazzeknödel, ein fester Bestandteil der jüdischen Tradition ist.

HINWEIS:
Bitte laden Sie sich das PDF dieser Ausgabe herunter und Sie finden auf der Seite 51 eine Sammlung von Rezepten für uns mit Mazzes

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Helene Maimann

Helene Maimann

Historikerin, Autorin, Filmemacherin. Unterrichtete und forschte in den Achtziger Jahren an den Universitäten Wien, Salzburg und Linz und arbeitet seit 1991 als Redakteurin des ORF. Kuratorin einer Reihe von zeitgeschichtlichen Ausstellungen, zuletzt die Staatsvertrags-Ausstellung "Das Neue Österreich" im Wiener Belvedere(2005). Autorin zahlreicher Publikationen und Dokumentarfilme. Helene Maimann zählt zu den Gründungsmitgliedern und ständigen Mitarbeitern von NU.

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