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Schmecks!

Ronald Pohl von Ronald Pohl
23. Dezember 2018
in Archiv, Dossier
Schmecks!

Woody Allen Foto:© VANDEVILLE ERIC:EYEDEA:PICTUREDESK.

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Es ist nicht überliefert, ob der New Yorker Filmemacher Woody Allen jemals Bertolt Brecht gelesen hat. Tatsächlich erscheint seine Komödie Schmalspurganoven (Originaltitel: Small Time Crooks) aus dem Jahr 2000 wie die überaus ernst gemeinte Illustration von Brechts tiefsinniger Bemerkung: Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank!

Ray (gespielt von Allen selbst) ist der gutmütigste Ganove und Kleinkriminelle der Welt. Endlich scheint ihm der Gedanke zum Coup seines Lebens gekommen zu sein. Ray möchte einen Tunnel zum Tresorraum einer Bankfiliale graben. Um die notwendigen Aushubarbeiten möglichst unbemerkt verrichten zu können, mieten er und seine Frau Frenchy (Tracey Ullman) eine unweit des Tatorts gelegene Pizzeria an.

Und was soll man sagen: Das Unternehmen der beiden Tollpatsche wird ein sensationeller Erfolg. Während Allen gemeinsam mit ein paar Kumpels unterirdisch hämmert und schaufelt, bäckt Frenchy Plätzchen, die sie gleich oben, im angemieteten Gassenlokal, um einen Pappenstiel feilbietet.

Bald schon schwimmen die Winklers in Dollars. Jeder möchte eines dieser fabelhaften Plätzchen gekostet haben! Die Route zum Tresor gerät Ray vollends aus dem Blick. Irgendwann stößt er mit der Spitzhacke sogar auf Wasser. Den Polizisten, der das Geschäft zu ebener Erde betritt, kümmert der Lärm, der aus der Unterwelt heraufdringt, nicht im Geringsten. Aber was ist auch das Knacken eines Tresors gegen Produktion und Vertrieb von hausgemachten Backwaren?

Das jüdische Paar erweist sich in Schmalspurganoven wieder einmal als unverzichtbare Solidargemeinschaft. Allzu schnell zu üppigem Reichtum gekommen, beginnt Frenchy im Zuge eines Reifungsprozesses zu verstehen, dass man guten Geschmack auch dann nicht so ohne Weiteres erwirbt, wenn die Plätzchen, die man dafür gebacken hat, überaus wohlschmeckend sind.

Die Beziehungsprobleme in Woody-Allen-Filmen sind immer auch ein Indiz für die grundsätzlich skeptische Haltung des Regisseurs zu Fragen des (notabene familiären) Zusammenlebens. In der G.W.-Papst-Hommage Schatten und Nebel (Shadows and Fog) schlüpft Allen in die Rolle des kleinen Angestellten Max Kleinmann (sic!). Dieser, der Stadtbewohner als Angsthase, muss irgendwo in Europa in den 1920er-Jahren erleben, dass in seiner Kleinstadt ein anonymer Killer umgeht.

Als man ihn eindringlich bittet, sich an der Bildung einer Bürgerwehr zu beteiligen, wehrt er ebenso freundlich wie hochneurotisch ab: Er würde es vorziehen, nicht draußen in der Kälte herumstehen zu müssen…! Kleinmann muss sich ganz einfach schützen. Er könnte ja irgendwann auf die Idee kommen, eine Familie zu gründen.

Von solchen Vorsichtsmaßnahmen wimmelt es in Woody Allens Filmwerk. Seine Figuren wissen über ihre eigenen Schwächen und Ticks Bescheid. Die Plätzchen müssen auch dann nicht wohlschmeckend sein, wenn es sich bei ihnen um erotische Gustierhappen handelt. Was sie über sich selbst aufschnappen, verwandeln sie in witzige Bemerkungen. Das Licht der Erkenntnis aber wird für ausreichend hell erachtet, so lange es sich bei seiner Quelle um eine Straßenlaterne in Manhattan handelt.

Und so muss man es nicht allzu schwer nehmen, wenn es mit dem familiären Zusammenleben nicht gleich auf Anhieb klappt. Gott – der vielleicht gar nicht existiert – gibt, und er nimmt auch wieder, so zum Beispiel den Ehepartner oder den aktuellen „Love interest“. Und um sich die Zeit bis zum endgültigen Ende aller Hoffnungen zu vertreiben, ist Woody Allen ausgerechnet bei einem schwedischen Pastorensohn in die Lehre gegangen.

Von seinem lutheranischen Vorbild Ingmar Bergman hat der Stadtneurotiker Allen das Konzept der Redseligkeit übernommen. Jedes noch so peinliche Scheitern hat Gründe; und diese lassen sich mittels pointierender Rede als allzu menschliche Schwächen verdeutlichen.

Und so bedenken einander die Liebespartner in Woody-Allen-Filmen mit wortreichen Erklärungen: wie um aneinander gut zu machen, was sie einem strengen, strafenden Gott gegenüber moralisch schuldig bleiben müssen. Mag dieser nun dem Alten Testament entstammen – oder dem Neuen.

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Ronald Pohl

ist Feuilletonredakteur und erster Theaterkritiker der Tageszeitung Der Standard. Zahlreiche belletristische Publikationen, zuletzt im Verlag Ritter: Kind aus Blau. Roman der Rückbildung. Ein Miles-Davis-Brevier.

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