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Home Kultur

Mit der Stimme Frieden schaffen

Simon Mraz von Simon Mraz
15. Juli 2025
in Kultur
Mit der Stimme Frieden schaffen

©Yoel Levy

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Die multitalentierte israelische Musikerin Noot Cohen wurde 2024 aus hunderten Bewerbungen für das Bachelor-Programm für Gesang der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ausgewählt.

Von Simon Mraz

Als erste israelische Staatsbürgerin hat Noot Cohen, Jahrgang 2006, das Stipendium des Artists-Solidarity-Programms Europe (ASoP), eines Leistungsstipendiums des österreichischen Außenministeriums erhalten. Faszinierend ist allerdings nicht nur Noots Stimme. Die Mezzo-Sopranistin ist auch Pianistin, Komponistin und Schauspielerin. Simon Mraz hat mit Noot Cohen gesprochen, auch über ihre Herkunft.

Noot Cohen: Meine Familie ist ein gutes Beispiel für den israelischen Schmelztiegel: Unsere Familienspuren reichen nach Spanien, Weißrussland, Ägypten, Bulgarien, die Tschechoslowakei und nach Polen. Meine Großeltern waren Zionisten, die viele Jahre vor der Unabhängigkeit des Landes nach Israel kamen. Ich bin daher Israeli der 4. Generation. Ich wuchs in Jaffa auf, dem Viertel von Tel Aviv in dem Juden, Christen und Muslime friedlich zusammenleben.

NU: Welche Rolle spielt Musik in Ihrer Familie?

Noot Cohen: Ich wurde in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Meine Mutter, Bavat Marom, ist Opernsängerin, Gesangslehrerin und Komponistin – und sie war meine Gesangslehrerin, seit ich mit elf Jahren zu singen begann. Mein Vater, Ady Cohen, ist Komponist und Professor am Berklee College of Music in Boston, und mein älterer Bruder, Lyle, ist Komponist, Kontrabassist und Cellist, der derzeit an der Königlich Dänischen Musikakademie in Kopenhagen seinen Master-Abschluss in Komposition macht. Meine Großmutter, Geula Gal-Ed, war eine jiddische Sängerin und Folksängerin. Mein Großvater Albert Cohen, ist ein bekannter Schauspieler und Sänger in Israel, meine Großmutter Ruth Mense stammte aus einer der berühmtesten Musikerfamilien. Alle spielen im Israel Philharmonic Orchestra. Sie selbst war Leonard Bernsteins rechte Hand und begleitete die größten Sänger der Welt am Klavier.

NU: Das heißt, Sie waren seit Ihrer Geburt von Musik umgeben.

Noot Cohen: Ja, daher war es nur natürlich, dass mein Bruder und ich von klein auf Musik studierten. Später, als ich anfing zu singen, komponierten alle Familienmitglieder Musik für mich. Mit einem Lied meiner Mutter gewann ich den Paul Ben-Haim-Wettbewerb. Ich habe viele Lieder, die mein Vater komponiert hat, in Filmen und Fernsehserien gesungen, und er hat eine der Hauptrollen in seiner Kinderoper speziell für mich komponiert. Mein Bruder komponierte mehrere klassische Kammermusikstücke speziell für meine Stimme, die ich alle uraufgeführt habe.

NU: Wann und wie hat Ihr eigener Weg in der Musik begonnen?

Noot Cohen: Bevor ich mit dem Singen anfing, mochte ich weder Oper noch klassische Musik. Ich wollte eigentlich Popsängerin werden! Als ich etwa 10 Jahre alt war, überzeugte mich meine Mutter, in den Mädchenchor des Konservatoriums in Tel Aviv einzutreten, um mein Gehör auf andere Weise zu schulen. 2018 wurden wir von der israelischen Oper eingeladen, den Kinderchor in der Oper Carmen zu singen. Diese Erfahrung hat meine ganze Perspektive auf die Welt der Oper und der klassischen Musik verändert. Als Kind dachte ich immer, Oper sei langweilig, voller Geschrei oder etwas für alte Leute. Aber für mich war es die Mischung aus Kostümen, dem Regisseur vor dir, dem Orchester, Tausenden von Zuschauern, der dramatischen Handlung, dem Singen in verschiedenen Sprachen, dem Probenprozess und allem Drumherum, die mir das Gefühl gab, dass es mein Ziel wurde, Opernsängerin zu werden

NU: Wie kam es dann zur Karriere als Pianistin?

Noot Cohen: Ich verbrachte viel Zeit am Konservatorium, es wurde mein zweites Zuhause. Ich studierte Klavier beim Komponisten und Pianisten Eyal Bat, später bei Ron Trachtman. Beide hatten einen großen Einfluss auf mich als Person, als Musikerin und auf mein Leben. Eyal Bat hat mir auch Komposition beigebracht und mich gelehrt, wie man schreibt und seine Ideen umsetzt. Ron Trachtman hat meine musikalische Vorstellungskraft sowie meine Fähigkeit entwickelt, Musik zu interpretieren, feinste Details zu erkennen und eine bemerkenswerte Klaviertechnik auszubilden.

NU: Wie bist Du gerade nach Wien gekommen, gibt es eine Verbindung?

Noot Cohen: Seit ich mich entschieden habe, Opernsängerin zu werden, wusste ich, dass ich nach der Schule ins Ausland gehen muss, um meine Ausbildung fortzusetzen. Ich hatte eine wunderbare Kindheit in Israel und das perfekte Umfeld, um mich als junge Musikerin zu entwickeln. Das Gesangsstudium bei meiner Mutter war das Beste, was mir passieren konnte. Ich fühlte mich bei ihr geborgen und hatte volles Vertrauen in sie. Die Arbeit mit ihr hat mir geholfen, einen Weg zu finden, meine Gefühle mit meiner Stimme auszudrücken. Rasch erhielt ich Anerkennung, auch von international bekannten Musikern, mit denen mich meine Mutter in Kontakt brachte. Mir war klar, dass ich meine Freunde und mein geliebtes Land verlassen musste, um den Bedürfnissen meiner Stimme zu folgen. Israel konnte mir zu diesem Zeitpunkt nicht bieten, was ich brauchte. Die klassische Musikszene in Israel ist überschaubar, die Möglichkeiten sind begrenzt.

NU: Wie sehr war ihr Alltag von der Situation in Israel geprägt?

Noot Cohen: In meinem letzten Schuljahr begann der Krieg. Von einem Tag auf den anderen wurde das Leben sehr beängstigend. Leute in meinem Alter wurden bei einem Musikfestival brutal ermordet, andere wurden entführt, ermordet und verstümmelt. Israel ist ein kleines Land und die Angst war überall. Bomben explodierten über unseren Köpfen, und es wurde zur Gewohnheit, in einen Luftschutzkeller zu rennen. Bei mir zu Hause gibt es nicht einmal einen Bunker, also hofften wir einfach, dass die Bombe nicht auf uns fallen würde. Die Menschen in Israel sind sehr verängstigt, niemand weiß wirklich, wie schlimm und gefährlich die Situation sein wird. Jeder fühlt sich irgendwie verloren. Alle identifizieren sich mit den Entführten, vor allem den Kindern. In diesem Schmerz sind die Menschen politisch aktiv geworden und gehen zu Demonstrationen. Auch ich empfinde großen Schmerz, aber gleichzeitig ist mir klar geworden, dass das nicht mein Weg im Leben ist. Ich habe das starke Gefühl, dass es meine Aufgabe ist, mit meiner Stimme Schönheit und Frieden zu schaffen. Ich möchte einen Beitrag leisten. Ich glaube an den Weg des Friedens, nicht an Krieg, und ich fühlte, dass ich fortgehen musste, um Schönheit und Heilung in den Schmerz zu bringen.

NU: Und Wien?

Noot Cohen: Ursprünglich wollte ich in die Fußstapfen meiner Mutter treten und in den USA studieren. Aber nachdem ich die Aufnahmeprüfung an der MDW bestanden hatte, wurde mir klar, dass Wien in jeder Hinsicht der richtige Ort für mich ist. Ich fühle mich hier sehr wohl und habe das Gefühl, dass die Mentalität der Universität sehr gut zu mir passt und ich mich hier wirklich weiterentwickeln kann. Ich hatte großes Glück, meine geliebte Lehrerin Daniela Fally zu finden. Der israelische Dirigent Asher Fisch hat uns zusammengebracht. Nach den Prüfungen habe ich eine Probestunde bei ihr genommen und es hat wirklich perfekt gepasst. Ich habe das Gefühl, dass sie einen großen Anteil an meiner jetzigen Entwicklung als Musikerin und Mensch hat. Sie ist nicht nur eine großartige Technikerin, sondern auch eine großzügige und liebevolle Person, die mich in vielerlei Hinsicht unterstützt: mental, stimmlich und emotional.

NU: Was bedeutet für Dich die Teilnahme am ASoP, am Leistungsstipendienprogramm des österreichischen Außenministeriums? Du bist die erste Stipendiatin aus Israel. Eigentlich ist das Programm für Künstler aus der Ukraine aber auch unabhängige Künstler aus Russland und Belarus gedacht. Doch hier war der Gedanke, wenn wir uns um den Kulturraum Europa Sorgen machen, dann dürfen wir Israel nicht vergessen.

Noot Cohen: Zunächst einmal erfüllt es mich mit großer Freude, als erste Israelin daran teilzunehmen und der Welt zu zeigen, dass nicht alle Israelis auf Krieg und Politik fixiert sind. Es ist mir ein Herzensanliegen zu zeigen, dass es neben den vielen negativen Nachrichten über Israel und seine Bürger auch viele andere Seiten gibt. Dieses wunderbare Stipendium hat mir auch die Möglichkeit gegeben, meiner Leidenschaft für das Komponieren nachzugehen, was ich als Sängerin in meinem Alltag nicht oft tue.

NU: Das Stipendium bedeutet also auch etwas Verbindendes?

Noot Cohen: Dieses Stipendium ist eine wunderbare Chance für beide Seiten. Einerseits bietet es jenen Menschen, die in ihren Heimatländern unter Krieg und Konflikten leiden, die Möglichkeit, künstlerische Projekte zu entwickeln und eine Bühne zu erhalten, um sich selbst und ihre Kunst sichtbar zu machen. Andererseits zeigt es Menschen, in deren Land Frieden herrscht, und die sich oft nicht bewusst sind, wie es ist, in einem Krieg zu leben, dass nicht alle Menschen, die aus einem Kriegsgebiet kommen, schlechte Menschen sind. Das Wichtigste ist doch, dass Kunst Menschen aller Nationalitäten, Religionen und Lebensweisen verbindet.

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Simon Mraz

Simon Mraz

Simon Mraz ist Kunsthistoriker und Ausstellungsmacher. Er arbeitete im Dorotheum, ehe er von 2009 bis 2020 die Leitung des Kulturforums Moskau übernahm. Seit 2021 ist er freier Mitarbeiter der Kultursektion des österreichischen Außenministeriums.

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