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Home Kultur

Hochamt der Versöhnlichkeit

Gregor Auenhammer von Gregor Auenhammer
26. Juni 2024
in Kultur

André Heller hat wieder einmal gesungen, hier im Duett mit Ursula Strauss. ©Daniel Dittus/Elbphilharmonie

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Eine Woche lang bespielte André Heller die Hamburger Elbphilharmonie. Nach 42 Jahren Bühnenabstinenz erstaunte er mit den „Besten aus Wien“ mit einem fulminanten Überraschungskonzert.

Von Gregor Auenhammer

„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“. Dieses Zitat von Carl Valentin war André Heller Ausgangspunkt einer musikalischen Expedition durch unterschiedlichste Genres; von Jazz, Klassik, Klezmer, Gospel, Blues, Pop, Weltmusik bis zum Wienerlied. Auf Einladung der Hamburger Elbphilharmonie kreierte der Wiener Universalkünstler im März mit dem „Reflektor-Festival“ eine – auf den ersten Blick im positiven Sinn leicht meschugge wirkende – Melange einer sinnlichen Reflexion, bestehend aus Konzerten, Diskussionsrunden, Filmvorführungen, Gesprächen und Interventionen.

„Staunen. Dankbarkeit. Sinnlichkeit. Schönheit. Freude. Glück. Liebe“ projizierte Heller während der Dämmerung und Nachtstunden in Riesenlettern an die Fassade des an einen Schiffsrumpf erinnernden Gebäudes – wohl als bewusste Reverenz an das pazifistische Statement, dass die Brücke, über die man die monumentale Elbphilharmonie erreicht, nach Mahatma Gandhi benannt ist. Während der Himmel über Hamburg die Schleusen öffnete und zwischen Mönckebergstraße und Jungfernstieg lautstark skandierende Hass- und Kriegstreiber ihre Fahnen schwenkten, war das Motto des Festivals klar prononciert: Friede, Toleranz, Respekt, Versöhnung, ein Leben Miteinander.

Auf Einladung Hellers gastierten unter anderen Jimmy Webb, die Brooklyn Cantors, die Voices of Yemen, Andrea Eckert mit ihrem Stück Meisterklasse über Maria Callas, Peter Sloterdijk, Florian Boesch, Harry Stojka, Robert Rotifer, Camilla Nylund, Angelique Kidjo, Christian Reif und Florian Sitzmann. Zudem konzertierten Mieskuoro Huutajat, der exzentrische Chor brüllender Finnen sowie sephardische und maghrebinische Stimmen. Nicht zuletzt stimmte der Soweto Gospel Choir, der Songs von Prince, Annie Lennox, Bob Dylan und Otis Redding interpretierte, überraschend gemeinsam mit dem Chor des Saalpublikums dem sichtlich gerührten Heller zu Ehren Happy Birthday an. Der Gastintendant beging an diesem Tag nämlich seinen 77. Geburtstag.

Das Abschlusskonzert des innerhalb weniger Stunden ausverkauften Festivals war vollmundig unter dem Titel Die Besten aus Wien angekündigt – im Programm Ernst Molden, Voodoo Jürgens, der Nino aus Wien, Marco Michael Wanda, die Neuen Wiener Concert Schrammeln, Tini Kainrath, Ursula Strauss, Anna Mabo und das Wiener Frauenorchester. Der eine oder andere hatte vielleicht beim Kauf der Tickets vor Monaten und vor Antritt der Pilgerfahrt nach Hamburg inständig gehofft, Heller würde vielleicht selbst zum Schluss das eine oder andere Lied gemeinsam mit seinen Auserwählten spielen. De facto wurde der Abend vollkommen unerwartet zu einem Überraschungskonzert Hellers mit einer Art All-Star-Band.

Schmäh ohne

Der Abend begann, wie sämtliche Veranstaltungen der Festivalwoche, mit André Heller als Conférencier, der mit Schnurren aus seiner Kindheit seinen Zugang zur Musik erklärte, über die letzten Stunden seiner Mutter mit Pavarotti und seinem ehemaligen Ich, dem „Franzi“, sprach, über das Rütteln am väterlichen Watschenbaum und eine kleine Einführung in den Wiener Dialekt gab. Sanft, klassisch eröffneten Peter Uhler, Nikolai Tunkowitsch, Walther Soyka und Peter Havlicek alias Neue Wiener Concert Schrammeln mit traditionellen Klängen, gefolgt von Tini Kainrath, die sich als begnadete Dudlerin entpuppte.

Natürlich gebe es 400 weitere Beste in Wien, meinte Ernst Molden, der später die Rolle des Moderators und Bandleaders übernahm, „die einen nun für alle Zeiten hassen“. Doch schließlich könne man ja nicht alles auf die Bühne bringen. Spätestens bei seinen Songs und jenen von Voodoo Jürgens stellte sich für einen Wiener die Frage, ob bei manchen Dialektausdrücken wie „Patschochta“, „Hawara“ oder „Pomfinebera“ für die Hanseaten zum Teil nicht doch Untertitel für das Verständnis des „Fremden“ hilfreich gewesen wären. Aber „Abara kadabara“, Musik verbindet. Wiener Charme funktioniert, Schmäh ohne.

Für immer jung

Marco Michael Wanda brillierte, sein Rockstar-Dasein ignorierend, als Interpret 80 Jahre alter Wienerlieder, die Hinterfotzigkeit und bigotte Verlogenheit der Österreicher thematisierend. Für ein Duett mit Voodoo Jürgens erklomm André Heller, nach 42 Jahren Abstinenz, dann wieder die Konzertbühne. Die beiden beglückten mit einer Neuinterpretation des im Original mit dem unverwechselbaren Helmut Qualtinger vor Jahrzehnten intonierten Wean, Du bist a Taschnfeitl. Auf ana G’stättn aus Marzipan ging es weiter, Heller erinnerte an Momente des Glücks und des Wahnsinns, verließ die immer voller werdende Bühne nicht mehr, bevor er mit Schauspielerin Ursula Strauss im Duett programmatisch Kumm ma mit kane Ausreden mehr anstimmte.

Nach einer kurzen Pause gelang der Zaubertrick, Hamburg ins Boot zu holen, durch Moldens genial ins Wienerische übertragene Version des Udo Lindenberg-Songs Ich lieb Dich überhaupt nicht mehr und der Reeperbahn-Hymne La Paloma, die beim Nino aus Wien in göttlicher Verweigerung zu Auf de Wiener-oje mutierte. Stimmig fügten sich die Performance von Anna Mabo und das kraftvoll-sensible Spiel des Wiener Frauenorchesters in das Repertoire der Wienereien ein. Ständige Begleiter die virtuosen Neuen Wiener Concert-Schrammeln; auch beim beseelenden Duett von Molden und Heller bei Miramare. In Tschocherln „daham in Wien“ habe man schon des Öfteren miteinander musiziert, erzählte „Kapellmeister“ Molden, gedopt mit literweise Kaffee, Soda Himbeer oder Hopfenkracherl.

Zu einem Kollektiv der Apnoetaucher, die erst nach dem letzten Ton wieder atmeten, mutierte das Auditorium bei André Hellers Performance des originär für Oscar Werner komponierten Chansons Rotunde, sowie der Hommage an das Jiddische Milners Trern. Standing Ovations gab es für das berührend von Heller und Kainrath im Duett gesungene Waun i amoi stiab. Ein würdiges Finale war, als das Publikum in die erste Strophe von Für immer jung einstimmte: „Di soll‘s geben, solang‘s die Wöd gibt, und die Wöd soll’s immer geben …“ Nach drei Stunden: Applaus. Abgang. Adieu! Auch auf Mahatma Gandhis Brücke legte der Sturm eine nächtliche Pause ein. Welch denkwürdiges Ereignis. Ein Triumph? Nein, vielmehr, in aller Demut, ein beseeltes Hochamt.

Ein Live-Mitschnitt des Konzerts ist zu sehen in der Mediathek der Elbphilharmonie.

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Gregor Auenhammer

Gregor Auenhammer

Arbeitet seit 1988 bei der Tageszeitung Der Standard, seine Schwerpunkte als Rezensent sind Zeitgeschichte, Kunst und Fotografie. Er hat auch zahlreiche Bücher publiziert, darunter im Metro-Verlag sowie bei Styria.

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