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Ein Buch für den „intelligenten Laien“

Barbara Tóth von Barbara Tóth
30. Juni 2014
in Archiv, Dossier
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Der Ökonom Kurt Rothschild und der Journalist Hans Bürger haben ein Buch über das Ende des Neoliberalismus geschrieben. NU traf die Autoren zu einem Gespräch über Arbeitstempo, Altersunterschied und ADSL.
Text: Barbara Tóth, Fotos: Jacqueline Godany

„Ich bin ja doppelt so alt wie Sie“, sagt Kurt Rothschild, und lächelt seinen Co-Autor Hans Bürger schelmisch an. Rothschild, Ökonom, Doyen der österreichischen Wirtschaftswissenschaften ist überzeugter Postkeynesianer – und im Oktober 95 Jahre alt. Er überblickt das letzte Jahrhundert, spricht in ausholenden Sätzen und ist gewohnt, seine Thesen in wissenschaftlichen Worten zu formulieren.

Bürger, dessen Gesicht jeder Österreicher aus der „Zeit im Bild“ kennt, muss seine Analysen ins 1-Minute-50- Sekunden-Format der Fernsehnachrichten pressen. Der 47-Jährige hat Volkswirtschaft studiert, war vor 23 Jahren sogar Rothschilds letzter Prüfling an der Johannes Kepler Universität in Linz, hatte aber vieles seines Studiums, wie er offen zugibt, nicht mehr so parat.

Wie können zwei so unterschiedliche Persönlichkeiten zusammen ein Buch schreiben? Sie können. „Wie Wirtschaft die Welt bewegt“ erscheint im Oktober im Braumüller-Verlag und liest sich wissenschaftlich fundiert und verständlich geschrieben. Es ist kein Buch rein über die Wirtschaftskrise, obwohl undurchsichtige Finanztransaktionen, Derivate und Kreditpakete ebenfalls genau erklärt werden. „Die ursprüngliche Idee war, ein Buch über die Wurzeln des Neoliberalismus zu machen, aber nicht seit den 1970er Jahren, sondern mit dem Beginn der Wirtschaftswissenschaften, also 1776“, erzählt Bürger, der sich für dieses Projekt wieder intensiv mit Wirtschaftsthemen beschäftigte.

„Wir wollten die großen ökonomischen Modelle vergleichen, mit der Schlussfolgerung, dass der Markt allein Krisen nicht bewältigen wird.“ Geworden ist es ein spannend geschriebenes Werk für alle, die noch einmal nachlesen wollen, wie das mit Adam Smith oder Friedrich August von Hayek genau war – und sich über intelligente Brückenschläge zur heutigen, kritischen Situation freuen. Dass der Neoliberalismus versagt hat, in diesem Punkt sind sich beide einig. Rothschild ist ein überzeugter Anti-Neoliberaler, die Wirtschaftskrise gibt ihm recht. „Ich hatte das Glück, Keynesianismus an der Uni bereits von ihm gelehrt zu bekommen“, erinnert sich Bürger an seine Studienjahre beim Professor. „Das gibt es ja heute nicht mehr.“

Bürger ist der Hauptautor, der als kundiger Führer durch die letzten 250 Jahre Wirtschaftswissenschaftstheorie führt; der Professor sozusagen der wissenschaftliche Beistand. „Herr Bürger hat den Großteil des Buches geschrieben“, erklärt Rothschild. „Es war ja anders geplant. Es sollte wenig Arbeit machen“, erzählt Bürger. Sie dachten, sie setzen sich nieder, reden miteinander, tippen es ab, kürzen – und damit wäre es fertig. „Als die Mitschrift dann kam, war ich schockiert. Es war nicht logisch aufgebaut, es war nicht brauchbar. Wenn man spricht, ist es eben anders, als wenn man schreibt“, ergänzt Rothschild. „Also sagten wir: Gut, wir schreiben’s komplett neu.“

Nur in der Bewertung der Krise gibt es kleine Unterschiede. Bürger: „Im Kapitel ‚Das Ende der Selbstverständlichkeit‘, das ich geschrieben habe, sieht man, dass ich pessimistischer bin. Zugegebenermaßen. Mit bestimmten Dingen, die für meine Generation völlig logisch waren, wie ein eigenes Auto, eine warme Wohnung, der Jahresurlaub, ist es vorbei. Darunter leidet der breite Mittelstand. Wenn man das als Wohlstand definiert, wird es abnehmen.“ „Natürlich empfindet man es sehr stark, wenn sich so etwas rasch ändert“, meint Rothschild, „seinerzeit hat mir der ehemalige Leiter des Statistischen Zentralamts schwärmerisch erzählt, wie wunderbar es war, abends für zwei Tage an die Adria zu fahren, wenn einmal nicht viel zu tun war. Was das Tempo betrifft, hat sich das Leben verschlechtert, gerade für die oberen Schichten. Wenn die Leute die heutigen Stauprobleme gekannt hätten, hätten sie auch so viele Autos gekauft? Da muss man achtgeben. Die heutigen Selbstverständlichkeiten werden verschwinden, damit haben Sie recht. Aber bei Ihnen wirkt das so bedrohlich.“

Wird aus der Krise politisch etwas Neues entstehen? „In einem anderen Land würde ich sagen: Klar, neue politische Bewegungen bekommen Zulauf“, antwortet Bürger, „in Österreich geht es natürlich nach rechts. Wenn es einen homo politicus geben würde, so wie es den homo oeconomicus gibt, müsste dieser eigentlich sagen, der Neoliberalismus ist eine Idee der Konservativen, deswegen wende ich mich nach links. Und dann müsste nach der industriellen und der technologischen Revolution die ökologische Revolution kommen. Davon müssten eigentlich die Grünen profitieren.

Beides ist nicht passiert, sondern das Gegenteil ist eingetreten. Die Sozialdemokraten haben verloren, die Grünen sind nicht erfolgreich – das kann ich mir nicht erklären.“ Rothschild versucht eine zu geben: „Ich glaube, die Sozialdemokratie hat zum Teil versagt. Das 20. Jahrhundert war ihres, wie es Ralf Dahrendorf gesagt hat. Sie konnte zeigen, wenn sie kommt, gibt es tatsächlich eine Änderung, soziale Reformen. Diese Eigenschaft hat sie weitgehend verloren. Zum Teil unvermeidlich, weil sie an der Macht Kompromisse eingehen musste. Es hätte zwei Auswege gegeben: eine Minderheitsregierung, wie die in Schweden etwa. Dort haben sie ihr Prestige bewahrt. Oder man geht in die Opposition. Jetzt sind sie eine anständige, brave, linksbürgerliche Partei, aber ohne festes Klientel.“ Weil das Buch keinesfalls ein bloßes Brevier zur Krise sein soll, halten sich die Autoren auch mit politischen Schlussfolgerungen zurück. Im Gespräch mit NU wird es dennoch politisch. „Natürlich übertreibt der Kanzler die Geringheit der Lasten, die auf die Leute zukommen“, urteilt Rothschild über die Aussage Werner Faymanns, dass „niemand“ für die Krise „zahlen müsse“, weil die entstandenen Budgetlöcher durch Privatisierungen und Einsparungen im öffentlichen Dienst eingebracht werden können. „Das klingt doch komisch.“

Abschließend noch eine Frage: Was haben Sie voneinander gelernt? „Manche Sachen sind schwer zu verstehen, o.k. Aber diese Sachen dann auch so zu erklären, dass andere sie verstehen – das ist noch schwerer“, sagt Rothschild. „Ich bin in einem Medium, das schnell sein muss“, ergänzt Bürger. „Ich habe den unglaublichen Überblick über alles wieder zu schätzen gelernt. Der Herr Professor gibt nie Antworten, die ja oder nein lauten. Er bringt alles in einen größeren Zusammenhang. Er hat den Tiefgang, der uns im schnellen Medium komplett fehlt. Für mich war es eine unglaubliche Befriedigung, endlich auch in die Tiefe gehen zu können. Ich hatte als Schüler oder Student wahrscheinlich das, was man heute ADSL nennt. Bei diesem Buch ist es mir gelungen, acht Stunden am Tag zu schreiben.“

Hans Bürger/Kurt W. Rothschild
WIE WIRTSCHAFT DIE WELT BEWEGT.
Die großen ökonomischen Modelle auf dem Prüfstand

Ab Mitte September im Handel
200 Seiten, Euro 24,90
Braumüller Lesethek (ISBN-Nr. 3991000091)

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Barbara Tóth

Barbara Tóth

ist promovierte Historikerin, Buchautorin und Leiterin des Politik-Ressorts der Wiener Stadtzeitung Falter.

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