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Alles, nur kein glattes Popsternchen

Herbert Voglmayr von Herbert Voglmayr
26. Juni 2014
in Archiv
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Die britische Musikerin mit jüdischen Wurzeln Amy Winehouse hinterlässt ein zwar kleines, aber sehr persönliches OEuvre.
Von Herbert Voglmayr

Als die 19-jährige Musikerin Amy Winehouse 2003 in einem britischen Fernsehstudio mit ihrem Debütalbum vorgestellt wurde, war sie für die Musikkritik die erste große Überraschung der Nullerjahre. Die blutjunge Newcomerin, in einer jüdischen Familie in London Southgate aufgewachsen, war kein oberflächliches, glattes Popsternchen ohne Profil, sondern eine hochbegabte Musikerin, die schon beim Debüt einen eigenen Stil erkennen ließ und eine faszinierende Stimme hatte. „Winehouse klingt, als wäre sie tausend Mal in verrauchten Jazzclubs aufgetreten“, schrieb der „Guardian“. „Frank“ (ehrlich, direkt) nannte sie ihr erstes Album und so wolle sie auch Musik machen, sagte sie, emotional und direkt, wie es der geliebte Jazz schon als Kind für sie gewesen sei. Sie bezeichnete sich selbstbewusst als Jazzsängerin und ordnete sich in der Tradition des Soul ein, einem Musikstil, dessen Geschichte eng verknüpft ist mit dem Kampf der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung gegen Rassentrennung und für Gleichberechtigung. Frech und talentiert schrieb sie kritische Texte, etwa für den Song „Fuck Me Pumps“, in dem sie sich mit deftiger Ironie über High Heels, Gucci-Taschen, Silikonbrüste und One-Night-Stands lustig macht – „You all look the same in your Fuck Me Pumps“.

Mit ihrem zweiten Album löste die „Soul-Göre“ dann ein, was sie mit dem Debütalbum versprochen hatte. „Back to Black“, 2006 erschienen, wurde ein Welterfolg und machte sie zum Superstar. Es gehört zu den erfolgreichsten Alben der jüngsten Musikgeneration, wurde millionenfach verkauft, mit fünf Grammys geadelt und belegte in den Welt-Jahresendcharts 2007 den ersten und 2008 den zweiten Platz. Der Song „Love is a Losing Game“ wurde 2008 als bestes Lied in sowohl musikalischer als auch textlicher Hinsicht ausgezeichnet. Sie trat beim Benefizkonzert zu Ehren Nelson Mandelas an seinem 90. Geburtstag auf, wurde im Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds verewigt und sollte den Titelsong zum James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“ singen. Letzteres scheiterte aber an ihrem damaligen Gesundheitszustand.

Winehouse wurde sowohl in den Musikfeuilletons als auch in der Regenbogenpresse gefeiert. Letztere war jedoch weniger an dem kleinen, großen Musikwunder interessiert als vielmehr an ihrem Alkohol- und Drogenkonsum und ihrem extravaganten Äußeren, mit dem sie teilweise stilprägend wirkte, indem sie etwa ein Revival der Beehive-Frisur aus den 60er-Jahren (von engl. „beehive“ für Bienenstock) auslöste. Karl Lagerfeld übernahm ihren Stil bei einer Chanel-Modenschau 2007, bei der die Models Beehives trugen und wie Winehouse geschminkt wurden. Anna Wintour, die Chefredakteurin der US-Ausgabe der „Vogue“, lobte ihr Auftreten und warb sie für die Zeitschrift an. Und mittendrin in diesem ganzen Rummel ein junger Mensch, der in Interviews des Öfteren ganz offen zugab, wie schwierig es sei, das Leben zu meistern.

Wer genau hinhörte, konnte schon in „Back to Black“ Anzeichen dafür erkennen, dass schwere Zeiten bevorstehen sollten. Kündigt sie im Song „Rehab“ noch trotzig an, dass sie keinesfalls auf Reha gehen werde, so taucht im Titelsong eine sehr düstere Perspektive auf. „Back to Black“ ist nicht nur ein Hinweis darauf, dass ihre Musik an afroamerikanischen Musikstilen wie Blues, Jazz und Soul orientiert ist, sondern in diesem Fall wohl auch eine Chiffre für menschliches Scheitern. Mit widerspenstig rauer Stimme singt da eine Frau, deren Geliebter zur Anderen zurückgegangen ist:

„You go back to her, and I go back to – black“, also: „Du gehst zurück zu ihr, und ich geh zurück ins – Schwarze“, wobei der Bindestrich hier im Text für eine düstere musikalische Zäsur steht, die sie einlegt, bevor das Wort über ihre Lippen kommt, gleich sieben Mal hintereinander – wie eine kurze Schreckstarre vor der furchtbaren, unvermeidlichen Konsequenz, jetzt ins Dunkle, ins Finstere gehen zu müssen. Sie sollte nicht mehr dauerhaft von dort zurückkehren. Die folgenden Jahre waren geprägt vom Kampf gegen Alkohol und Drogen, gegen Magersucht, Bulimie und schwere Erschöpfungszustände. Die diesjährige Comeback-Tournee begann bereits beim ersten Konzert in Belgrad desaströs und musste nach wenigen Liedern abgebrochen und schließlich ganz abgesagt werden. Am 23. Juli 2011 hätte sie im Rahmen dieser Tournee beim Jazzfest im burgenländischen Wiesen auftreten sollen. Es wurde jedoch ihr Todestag. Amy Winehouse starb im Alter von 27 Jahren, die Urne mit ihrer Asche wurde auf dem Edgwarebury Jewish Cemetery in London beigesetzt.

Nach einer Kunstdefinition von Charles Baudelaire ist die Modernität das Vorübergehende, das Entschwindende, das Zufällige und damit die Hälfte der Kunst, die andere Hälfte ist das Ewige und Unabänderliche. Bei all dem dröhnenden Medienrummel um ihre Person ist vielleicht ein wenig untergegangen, dass Amy Winehouse mit ihren 27 Jahren ein zwar kleines, aber sehr persönliches OEuvre hinterlassen hat, von dem gewiss einiges bleiben wird. Sie wurde kurz nach ihrem Tod „Mitglied“ im sogenannten „Club 27“, auch „Forever 27 Club“ genannt. Zu diesem fiktiven Klub werden namhafte Musiker (vor allem Rock- und Bluesmusiker) gezählt, die in diesem Alter zu Tode kamen. Amy Winehouse befindet sich dort in Gesellschaft von Musikern wie Jimi Hendrix, Janis Joplin, Brian Jones und Jim Morrison.

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Herbert Voglmayr

Herbert Voglmayr

Nach dem Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften berufliche Tätigkeit an der Universität und in der Erwachsenenbildung. Seit 2004 freiberuflicher Publizist. Neben seiner Tätigkeit für NU verfasst er Kultur- und Weinreiseführer durch italienische Weinregionen.

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