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Home Dossier 80 Jahre Zweite Republik

Kooperation als Erfolgsmaxime!? Karl Renners Rollenwechsel

Gregor Auenhammer von Gregor Auenhammer
24. November 2025
in 80 Jahre Zweite Republik, Dossier, Zeitgeschichte

Karl Renner als Nationalratspräsident im Jahr 1931. © State Treasury of Poland Public domain, via Wikimedia Commons

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Karl Renner gehörte zu den Gründern der Ersten wie auch der Zweiten Republik. Dazwischen liegen Bekenntnisse zur Weimarer Republik, Verdienste um die Demokratie und sein „Ja” zum „Anschluss” Österreichs an das Deutsche Reich. Historiker Siegfried Nasko untersuchte die mäandernden Rollen und Positionen des „typisch österreichischen” Staatsmannes.

Von Gregor Auenhammer

„Wer schweigt, stimmt zu“, lautet ein weiser Satz. Die 20er- und 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts waren in der Tat jener konfliktbeladene Zentralpunkt des, von Historiker Eric Hobsbawm beschriebenen, Zeitalters der Extreme. Wer, so darf im Rückblick auf jene turbulenten Zeiten gefragt werden, konnte seine Integrität in diesem von Weltwirtschaftskrise und expansivem Militarismus angefachten politischen Orkan, der über Europa hinweggezogen war, ohne persönliche Blessuren bewahren?” fragt Wolfgang Petritsch in seiner Vorbemerkung zu Siegfried Naskos Opus “Karl Renner und der Anschluss”.

Nasko, Historiker und Doyen der Renner-Forschung, beleuchtet darin die unterschiedlichen Rollen und teils diametral unterschiedlichen Positionen Karl Renners zum Nationalsozialismus, zur Eigenständigkeit Österreichs nach dem Untergang der Monarchie, in der Zwischenkriegzeit und der Ära nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Stefan Karner nannte Renner die “Inkarnation eines deeskalierenden Politikers”, Josef Stalin bezeichnete ihn als “schlauen Fuchs”, war Renner es doch, der sich in den letzten Kriegstagen Richtung Militärkommando der Sowjets in Gloggnitz aufmachte, um sich für eine Nachkriegsregierung Österreichs ins Spiel zu bringen. Stalin willigte bekanntlich ein, die Zweite Republik war initiiert.

Nach dem Ende der Doppel-monarchie war der Anschluss an die Weimarer Republik für viele Österreicher ein Lebenstraum. Karl Renners öffentliches „Ja“ zur NS-Anschluss-Volksabstimmung am 3. April 1938 gilt als sein größter politischer Fehler. Obwohl Renner Nationalismus kritisch sah, unterstützte er den Anschluss an die sozialistisch geführte Weimarer Republik aufgrund wirtschaftlicher Vorteile. Seit 1923 bekämpfte er jedoch den Nationalsozialismus aktiv. Nasko geht der Frage nach, wie Adolf Hitler 1933 plötzlich Diktator werden konnte. Neue Forschungen zeigen, dass Reichspräsident Hindenburg, bisher als Bremser angesehen, entscheidend dazu beitrug. Um einer Untersuchung wegen Korruption zu entgehen, versprach Hitler ihm Immunität, woraufhin Hindenburg ihm die Kanzlerschaft übertrug. Die Diktatur etablierte sich mit Hindenburgs Billigung und der Loyalität von Behörden und Militärs.

Nach Hitlers Machtübernahme lehnte Renner, wie die gesamte SDAP, den „Anschluss“ entschieden ab. Er setzte sich aktiv für Österreichs Unabhängigkeit ein. Am Tag des Anschlusses, dem 12. März 1938, plante ein deutscher Botschaftsangehöriger ein Attentat auf Hitler, das jedoch scheiterte. Renner versuchte, seine (halb)jüdische Familie nach Schweden in Sicherheit zu bringen, doch das Auftauchen der Gestapo zwang ihn, andere Wege zu finden. Um seine Familie zu schützen, gab Renner ein Interview, in dem er den Anschluss begrüßte, distanzierte sich jedoch von der undemokratischen Durchführung. Dennoch verschonten die Nazis seinen jüdischen Schwiegersohn nicht – der Sozialist Robert Danneberg starb 1942 im KZ Buchenwald. Renners taktisches „Ja“ war gescheitert.

Karl Renner, oft als „Vater der Republik“ geehrt, versuchte im Kompromiss der Bevölkerung Hunger, Leid, Armut, Arbeitslosigkeit und Blutvergießen zu ersparen. Renner war es aber auch, der den „Opfermythos“, der lange Zeit wie ein dunkler Schatten über dem Land lag, und eine ordentliche, differenzierte Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Faschismus und Nationalsozialismus behinderte, begründete. Nasko analysiert Renners Agieren unter dem Credo „Kooperation als Erfolgsmaxime“ und zeichnet das Bild eines Staatsmannes, der sich als „Gefühlssozialist“ Verdienste um die Demokratie erworben hat. Er brachte Reformgesetze wie das Frauenwahlrecht, den Acht-Stunden-Tag und die Arbeitslosenversicherung auf den Weg und gründete mit der Arbeiterkammer eine Art Sozialpartnerschaft. Gleichzeitig zeigt Nasko auf, dass Renners Biografie, seine politische Motivation und sein Handeln auch Brüche aufweisen – was er nachvollziehbar und verständlich macht.

Siegfried Nasko:
“Karl Renner und der Anschluss. Akteure und Hintergründe“.
€ 29,90/564 Seiten.
Verlagshaus Schlosser, Pliening 2025

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Gregor Auenhammer

Gregor Auenhammer

Arbeitet seit 1988 bei der Tageszeitung Der Standard, seine Schwerpunkte als Rezensent sind Zeitgeschichte, Kunst und Fotografie. Er hat auch zahlreiche Bücher publiziert, darunter im Metro-Verlag sowie bei Styria.

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