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Siebzig Jahre für eine kleine Geste

Peter Menasse von Peter Menasse
4. Juli 2014
in Archiv
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Barbara Prammer lädt erstmals jene Shoah-Opfer ein, die in Österreich geblieben sind. Warum hat es so lange gebraucht, bis ein kleines Wort des Respekts möglich wurde?
Von Peter Menasse

Selbst die Ältesten unter den jetzt noch Lebenden waren damals Kinder oder Jugendliche, denn siebzig Jahre nach Ausbruch des Terrors sind die Erwachsenen des Jahres 1938 nahezu alle verstorben. Und doch lebt die Erinnerung elementar weiter. Die heute 80- bis 90-jährigen können den Raub an ihrer Kindheit nicht vergessen. Auch nicht die Demütigungen und Zurückweisungen, den Tod ihrer Großeltern, Eltern, Geschwister, Freunde, die Vernichtung all dessen, was ihre emotionale Heimat ausgemacht hat. Die sieben Jahre des „Tausendjährigen Reichs“ haben sie verändert und ihr weiteres Leben bestimmt. Jene, die dem Horror entkommen konnten, sind zumeist nicht mehr in die Täterländer zurückgekehrt. Wer eine neue Heimat in einem Emigrationsland gefunden hatte, sich integrieren, Arbeit und Freunde finden hatte könne, blieb dort. Nur einige wenige kamen wieder nach Österreich zurück, aus den Konzentrationslagern, aus ihren Verstecken oder dem Land, in das sie geflohen waren. Ihre Motive waren unterschiedlich: Die Einen wussten ihre überlebenden Verwandten im Land, andere, die sich politisiert hatten, kehrten zurück, weil sie glaubten, ein neues, besseres, demokratisches Österreich mit aufbauen zu können. Und manche hatten schlicht keinen anderen Platz für ihr Leben.

Sie waren in Österreich nicht willkommen nach dem Krieg. Die Täter hatten allen Grund, über ihre Untaten schweigen zu wollen. Die Mitläufer hätten die Euphorie überdenken müssen, mit der sie das Nazi-Regime empfangen hatten und manche wollten lieber ihre Schwäche nicht reflektieren, die sie davon abgehalten hatte, gegen das Unrecht aufzutreten.

Die zurückgekehrten, inzwischen jungen Erwachsenen waren ein Spiegel, in den niemand schauen wollte. Die Opfer selbst hatten genug damit zu tun, sich neu zu verwurzeln. Sie halfen am Wiederaufbau mit, ohne vorher bei der Zerstörung mitgewirkt zu haben, sie schufen für sich neu, was ihnen genommen worden war – eine Familie und eine Identität, und sie dienten im Übrigen der Republik brav und rechtschaffen als „unsere jüdischen Mitbürger“.

Anfang der 1980er Jahre gründete eines dieser Kinder, der kürzlich verstorbene Leon Zelman den „Jewish Welcome Service“ und holte aus Österreich gebürtige Juden aus den Emigrationsländern zu Kurzbesuchen in ihre frühere Heimat zurück. Sie wurden bewirtet, von den Medien gebührend gewürdigt und von einem der hohen Repräsentanten des Staates begrüßt und zu Kaffee und Kuchen eingeladen.Nach vielen Jahren der Ignoranz war das ein Kontrapunkt, der allerdings nur gesetzt wurde, weil der wunderbare Mensch Leon Zelman die Initiative ergriffen hatte. Aber immerhin – diese Geste der Entschuldigung war mehr, als die 2. Republik in den Jahrzehnten davor zu geben bereit gewesen war. Endlich hatte man verstanden, dass es den der überwiegenden Zahl der Opfer nicht um gönnerhafte, finanzielle „Wiedergutmachungen“ ging, sondern um ein Eingeständnis des Unrechts und um ein schlichtes Zeichen des Respekts.

Bis zum Anfang dieses Jahres galt jedoch bei der Einladungspolitik der abgewandelte Satz „nur ein weit entfernter Jude ist ein guter Jude“. Kein Vertreter der Republik Österreich hatte es auch seit den Einladungen der 1980er Jahre für notwendig erachtet, jene Juden zu empfangen und zu würdigen, die 1938 vertrieben oder unter unmenschlichen Bedingungen in Lagern oder Verstecken überlebt haben und die – überraschend und gegen jede nachvollziehbare Vernunft – wieder zurückgekehrt waren. Ein erstaunliches Phänomen, das nur mit einem eklatanten Mangel an Reflektion erklärt werden kann.

Erstmals im heurigen Jahr ist alles anders. Barbara Prammer, als Erste Nationalratspräsidentin die zweithöchste Repräsentantin der Republik Österreich hat begonnen, Treffen mit jenen Shoah-Opfern zu veranstalten, die nach dem Krieg dem Land ihr Vertrauen geschenkt haben. Einmal im Monat lädt sie eine Gruppe von 50 bis 100 Personen der Jahrgänge 1930 und älter zu einer Jause in einen Festsaal des Parlaments ein, setzt sich zu ihnen an die Tische und plaudert mit den Menschen über ihre Vergangenheit und ihr Leben. Diese unprätentiöse, kleine Einladung darf jetzt schon für sich in Anspruch nehmen, die würdigste Veranstaltung zum Gedenkjahr 2008 zu sein.

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Peter Menasse

Der NU-Chefredakteur ist selbstständiger Kommunikationsberater und Publizist. Er lebt in Wien und im Burgenland.

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