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Home Kultur

„Gemma schaun, gemma schaun“

Gregor Auenhammer von Gregor Auenhammer
4. August 2025
in Kultur
„Gemma schaun, gemma schaun“

Am 13. März hatte die Show „Remassuri“ Premiere – nach einer Idee von André Heller, Ursula Strauss und Ernst Molden. ©Andre Heller

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Nach einem langen Dornröschenschlaf wurde das Theater in der Walfischgasse durch Remassuri, eine wienerische Revue von Ursula Strauss, André Heller und Ernst Molden, wieder zum Leben erweckt.

Von Gregor Auenhammer

Schenkt man der ultimativen Instanz des Wiener Dialekts, Peter Wehles Lexikon Sprechen Sie Wienerisch? Glauben, ist a Remassuri ein „Tumult, ein Durcheinander“. Etymologisch abgeleitet aus dem Italienischen rammassare (= anhäufen, sammeln), beschreibt es ein wüstes, exzen¬trisches Etwas, das ausschweifend, abschweifend, assoziativ Intuition, Inspiration und Sinnlichkeit perfektioniert. Nicht zu verwechseln mit Bahöö, Ballawatsch oder gar Schlamassel. Remassuri ist der programmatische Titel zur Auferstehung einer Wiener Institution: des Theaters in der Walfischgasse.
Wahrhaftig, auf den ersten Blick wirkt das Programm – soweit vorab verraten – wie eine wilde Mischkulanz aus unterschiedlichen Genres. Chansonniers treten auf, Tänzerinnen, Musiker, Schattenspieler, Kasperl und Pezi, Dudlerinnen, Diseusen, Pantomimen, Geschichtenerzähler, Sängerinnen und Sänger. Eine ungewöhnliche Reise in die Vielfalt wienerischer Musik verspricht das Programm, nach Ideen von André Heller, Ernst Molden und Ursula Strauss. Eine Gruppe konspirativer Geister ging bereits seit Jahren mit der Idee schwanger, dem Wienerischen wieder eine Bühne zu geben. Dieser vom Aussterben bedrohten Spezies, der Wiener Mundart, wird nun im Theater in der Walfischgasse ein Zufluchtsort gewährt. Mit Liedern aus dem Repertoire von Greta Keller, André Heller, Ernst Molden, mit musikalischen Collagen aus Klassikern, neu arrangiert, vom Fiakerlied, der Fledermaus bis hin zum Radetzky-Marsch, mit liederlichem Treibgut aus den Federn des Schubert Franzl, des Strauß Schani, des Hölzl Hans, Melodien und Wortschöpfungen von Ambros, Brauer, Hermann Leopoldi, Merz, Qualtinger und weiß der Himmel von wem noch.
Musikalisch mäanderndes Crossover
Hier wird musiziert, gedudelt, gejodelt, gesungen, persifliert, karikiert, gefiedelt, pausiert, zum Lachen und Nachdenken angeregt. Als sensible Seismografen einer wohltemperierten Atmosphäre erweisen sich einmal mehr – wie schon bei Hellers überraschendem wie fulminantem Comeback nach 42 Jahren letztes Jahr in der Hamburger Elbphilharmonie – die Neuen Wiener Concert-Schrammeln unter Leitung von Peter Havlicek. Impresario des Ganzen ist Universalkünstler André Heller, Großmeister der Wortkaskade, Bewahrer des in Vergessenheit Geratenen, des in der Schnelllebigkeit unserer Zeit Vernachlässigten. Bereits als Kind zelebrierte der „Franzi“ Messen am heimischen Kinderaltar, vollführte Zauberkunststücke und floh regelmäßig (vor allem in der Zeit der Kinderhölle im Internat) in die Welt der Fantasie und der Buchstaben.
lm Foyer des komplett sanierten Kellertheaters gibt es einen Heiligenschrein für Kasperl und Pezi, der Geist von Hans Moser schlurft durch die Gänge, Artur Schnitzler speanzelt in manch Dekolleté, ein Diener in Livree kredenzt an der Bar Ungeheuerlichkeiten, eine Melange aus sinnlichen Eindrücken entsteht im Kopf und vor Augen. „Geduld“ ziert den Vorhang – Zitat an Flic-Flac in der Secession 1981. Das grafische Konzept entstand zusammen mit Ferdinand Sarnitz. Und mit Annette Beaufays und Georg Resetschnig fügen sich gute alte Bekannte aus Hellers Universum ins Team. Bühnenbild und Ausstattung sind reduziert, um das Dargebotene wirken zu lassen.
„Wir treten nicht auf, wir treten zurück, um andere vor den Vorhang zu bitten“, erklärt Heller die Rolle des Gründertrios. Bleibt zu hoffen, dass das trio principale das Publikum doch hin und wieder durch Präsenz beglückt. Remassuri ist aber auch als Hommage an die alten Varietés zu verstehen, Cabarets, Clubs, Bars des Fin de Siècle und der Zwischenkriegszeit, zwischen Vaudeville und Burlesque.

Geschichtsträchtige Spielstätte
Man entsinne sich der Hölle, des Nachtlichts, Wedekinds Elf Scharfrichter oder Felix Saltens Jung-Wiener-Theater zum lieben Augustin, der Varietés eines Ben Tiber, der über Vermittlung von Madame d’Ora und Tamara de Lempicka Josephine Baker in Wien tanzen ließ. Man erinnere sich des Kabarett Fledermaus, das als Versuchsballon der Moderne 1907 ein Gesamtkunstwerk erstehen ließ, für das Peter Altenberg ein Pamphlet verfasste, Kolo Moser und Josef Hoffmann das Interieur gestalteten, Bertold Löffler, Carl Otto Czeschka, Gustav Klimt und Emilie Flöge Entwürfe für Kostüm und Bühne spendeten, wo Grete Wiesenthal ihr Debüt gab, Ralph Benatzky aufspielte, Egon Friedell und Alfred Polgar Couplets und Conférencen schrieben.
Als Gesamtkunstwerk ist auch Hellers Inszenierung interpretierbar; Zitat an frühere Exkursionen ins Circensische, in die Welt der Varietés à la Flic-Flac, Roncalli, Wintergarden. Antithese zur Staatsoper, Pendant zu touristischen Vorstadt-Exilen, in denen das Wienerlied sonst noch blüht. Off-off-off-Broadway, im Herzen der Stadt. Remassuri ist eine exaltierte Sammelstelle raffinierter und seltener Sinnesepisoden, Heimat der Künstlergroteske, des Hedonismus, der kreativen Ekstase und aphoristischen Lebensbeleuchtung.
Das Theater in der Walfischgasse selbst hat eine lange Geschichte. Von 1959 bis 1966 betrieb Komponist, Autor, Musiker und Kabarettist Gerhard Bronner das 271 Plätze fassende Etablissement, damals noch unter dem Namen Das Neue Theater am Kärntnertor. Ein junger Mann, der damals das Gymnasium besuchte und später die österreichische Medienlandschaft maßgeblich zum Positiven prägen sollte, verdiente sich dort sein erstes Taschengeld als Regieassistent und Beleuchter: Oscar Bronner, Gründer von Profil, Trend und Der Standard. Nach 1966 nutzte ein Kartellverband die leerstehenden Räumlichkeiten für Veranstaltungen. 1969 spielte das Kabarettensemble Der Würfel unter Regie von Felix Dvorak die Revue Spuren im Schmäh. Von 1973 bis 1977 teilten sich Hans Gratzers Werkstatt und Dieter Haspels Cafétheater die Spielstätte. 1978 verwandelte sich das Neue Theater am Kärntnertor unter Helmut Siderits in die Kleine Komödie. Nach langem Leerstand übernahm Anita Ammersfeld 2004 die Location als „stadtTheater walfischgasse“. Stücke von Charles Lewinsky, Felix Mitterer, Peter Patzak und Rupert Henning erfuhren hier ihre Uraufführung. Seit 2015 wurde es, äußerst sporadisch, als Probebühne der Wiener Staatsoper genutzt.

Ode an die Freude
Nun also wird das Theater regelmäßig mit Wienereien bespielt. „Das Publikum soll beglückt nach Hause gehen, Freude mitnehmen“, meinte Heller bei der Premiere, „man hat ohnehin den Eindruck, die Freude sei abgeschafft auf der Welt.“ Wer weiß, was da alles noch auf uns zukommt. Jede Vorstellung soll ein wenig anders sein, andere, überraschende Gäste aufbieten.
Es klingt ein bissel seltsam, fast bizarr, aber während der ganzen Vorstellung hat man den Eindruck, jeden Augenblick könnte Ödön von Horváths Zauberkönig hereinschneien und angesichts des sich mutmaßlich wie Salome im Schleiertanz entblätternden Töchterls einen hysterischen Anfall erleiden – das von Glück beseelte Publikum würde diesen aber negieren, als Teil der Inszenierung interpretieren, mit frenetischem Applaus quittieren und den Störenfried friedlich, aber bestimmt hinauskomplimentieren. Man darf gespannt bleiben. „Gemma schaun, gemma schaun / ob die Noarrn wirklich bled san / oda ob ned mir des Gfrett san / so ganz ohne Phantasie!“

PS: Auf Grund des großen Erfolges wird Remassuri auch über den Sommer hinweg und im Herbst prolongiert. Information & Karten unter: www.remassuri.at oder www.oeticket.com/artist/remassuri

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Achtzig Jahre danach

Gregor Auenhammer

Gregor Auenhammer

Arbeitet seit 1988 bei der Tageszeitung Der Standard, seine Schwerpunkte als Rezensent sind Zeitgeschichte, Kunst und Fotografie. Er hat auch zahlreiche Bücher publiziert, darunter im Metro-Verlag sowie bei Styria.

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