Wer von Apartheid spricht, weiß nicht was das bedeutet.
Von Nathan Spasić
Seit Jahren wird Israel vorgeworfen, die Menschenrechte zu verletzen. Palästinenser würden nicht nur systematisch diskriminiert und unterdrückt, behaupten Menschenrechtsorganisationen und bezeichnen Israel als Apartheidregime. Tatsächlich ist Israel die einzige Demokratie in der von autoritären oder Terrorregimen regierten Region. Freiheit, Meinungsfreiheit und Toleranz sind die Grundpfeiler der israelischen Demokratie. Abgesehen davon, dass die 2 Millionen arabischen Israelis dieselben Rechte haben wie die jüdischen Israelis, verfügen die Palästinenser über ihre eigene unabhängige Regierung, die sie, sofern Wahlen abgehalten werden, selbst wählen. Frauenrechte und Rechte der LGBTQ Community sind in Israel selbstverständlich. Wer also von Apartheid spricht, weiß nicht was dieser Begriff bedeutet. Zwei arabische Israelis, einer Muslim, der andere Christ, sprechen über ihr Israel. Wir stellen vor: Fuad Abu Gosh und Yosef Haddad.
NU: Sie leben in einem mehrheitlich arabischen Dorf in Israel, das denselben Namen wie Sie trägt. Das Dorf Abu Gosh ist weithin bekannt als Beispiel für gelungene Koexistenz. Empfinden Sie das selbst auch so?
Fouad Abu Gosh: Genau, das stimmt. Ich habe eine leitende Beratungsrolle in Abu Gosh übernommen, die es mir ermöglicht, die Gemeinschaft auf vielfältige Weise zu fördern. Mein Team und ich setzen uns für mehrere Projekte ein, die das Zusammenleben von Arabern und Juden sowie gemeinsame Initiativen zur Stärkung der Gemeinschaft unterstützen. Eines unserer Vorzeigeprojekte ist eine spezialisierte Einsatztruppe, die zur Unterstützung bei Naturkatastrophen geschaffen wurde und aus arabischen und jüdischen Freiwilligen besteht, die für den gemeinsamen Einsatz in Notfällen geschult wurden.
Glauben Sie, dass solche Initiativen tatsächlich einen Wandel herbeiführen können?
Ja, unbedingt. Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Öffnung unserer Schulen und Gemeindezentren für Evakuierte aus Nordisrael, die aufgrund der jüngsten Konflikte vertrieben wurden. Der Krieg hat viele Familien in den Süden gebracht, und es war uns ein Bedürfnis, sie zu unterstützen. Für manche mag das klein erscheinen, aber wir haben gesehen, dass es eine große Wirkung hat. Die Menschen sind des Konflikts müde, und gerade in Krisenzeiten Solidarität zu zeigen, kann das Vertrauen wiederherstellen.
Bröckelt das Zusammenleben nicht ein wenig nach dem 7. Oktober?
Der 7. Oktober war ein grauenhafter Tag, den ich nie vergessen werde. Ich wurde früh durch Sirenen geweckt und dachte zunächst, es sei ein Fehler. Es war ein Samstag, mein freier Tag, und ich hatte geplant, den Morgen friedlich mit meinen Kindern im Garten zu verbringen. Doch innerhalb weniger Stunden befand ich mich auf dem Weg in den Süden, um die Krise zusammen mit einem westlichen Medienteam in Ashkelon zu dokumentieren. Das gesamte Wochenende entwickelte sich zu etwas völlig Unerwartetem und Tragischem.
Fühlen Sie sich in solchen Krisen als Araber nicht auch zwischen den Fronten?
Für israelische Araber ist die Auswirkung zweifach. Wir empfinden denselben Schock, dieselbe Angst und Unsicherheit wie alle anderen in Israel. Aber es gibt auch ein tieferes Problem: Als Minderheit haben wir in den letzten Jahrzehnten zunehmende Spannungen erlebt. Unsere Gesellschaft hat sich nach rechts entwickelt, und jüngere Generationen, darunter viele jüdische Israelis, kennen die Geschichte arabischer Gemeinden wie unserer oft nicht. Sie verstehen vielleicht nicht, dass Dörfer wie Abu Gosh über Generationen hinweg enge Verbindungen zu jüdischen Gemeinden hatten. Mein Großvater zum Beispiel glaubte daran, dass ein Zusammenleben mit jüdischen Nachbarn möglich und wünschenswert sei. Für ihn war das Ziel die Unabhängigkeit von den Briten, nicht von den Juden. Er und viele seiner Generation sahen jüdische Israelis als Nachbarn, mit denen wir das Land teilen könnten.
Sie sprechen von dieser Vergangenheit der Zusammenarbeit. Aber ist das in der heutigen Realität nicht etwas idealisiert?
Seit der zweiten Intifada im Jahr 2000 hat sich vieles verändert. Die Trennmauer und andere Sicherheitsmaßnahmen haben unser tägliches Leben grundlegend verändert. Sie schützen Menschen, ja, aber sie trennen uns auch. Als Folge davon sind jüngere Generationen auf beiden Seiten mit dieser Trennung als Norm aufgewachsen, und es kann für sie schwierig sein, die langjährigen Verbindungen, die wir früher hatten, zu schätzen. Manchmal fühlt es sich an, als ob unsere gemeinsame Geschichte und gegenseitiger Respekt durch Misstrauen ersetzt werden.
Wie erleben Sie diese Trennung persönlich, als jemand, der sowohl israelischer Staatsbürger als auch arabischer Herkunft ist? Ist das nicht auch belastend?
Das ist kompliziert, gelinde gesagt. Als israelischer Staatsbürger habe ich bestimmte Rechte, die Palästinenser im Westjordanland oder Gaza nicht haben. Ich kann wählen, habe Zugang zu sozialen Diensten und rechtlichen Schutz. Dennoch kann ich nicht leugnen, dass Diskriminierung existiert. Viele israelische Araber fühlen sich wie Bürger zweiter Klasse, und obwohl das eine harte Realität ist, definiert sie uns nicht vollständig. Hier gibt es auch ein Gefühl des gemeinsamen Schicksals – meine Familie und ich sind denselben Bedrohungen ausgesetzt wie jede andere Familie in Israel. Die Sirenen, die wir am 7. Oktober hörten, erinnerten uns daran, dass wir alle im gleichen Boot sitzen, wenn Gefahr droht. Die Bomben und Raketen der Hamas treffen uns auch. Ebenso die zahlreichen Terroranschläge und Messerattacken.
Sie sagen, Sie fühlen sich wie Bürger zweiter Klasse. Inwiefern erleben Sie Diskriminierung im Alltag?
Oft fühlen wir uns in einem Doppelleben gefangen. Wir identifizieren uns mit den Schwierigkeiten der Menschen in Gaza und im Westjordanland, doch öffentlich Sympathie zu zeigen, kann riskant sein und als anti-israelisch ausgelegt werden. Ich wünsche mir, dass meine Kinder ohne diesen ständigen Druck aufwachsen können. Sie besuchen eine zweisprachige Schule, in der jüdische und arabische Schüler gemeinsam lernen. Diese Umgebung fördert den Dialog, bringt aber auch schwierige Gespräche über Identität mit sich. Durch gegenseitigen Respekt hoffe ich, sie auf diese Herausforderungen vorzubereiten und Empathie zu fördern.
Und dann gäbe es ja noch die Hamas.
Die Gewalt der Hamas richtet großen Schaden an, nicht nur für Israelis, sondern auch für Palästinenser. Durch Raketen und Terroranschläge wird Misstrauen und Angst verstärkt, und das macht die Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben schwieriger. Viele Menschen in Israel, auch wir in Abu Gosh, spüren die Bedrohung durch solche Angriffe. Die Bomben und Raketen treffen uns alle, unabhängig von unserer Herkunft. Die Hamas spricht nicht für alle Palästinenser, doch ihre Handlungen erschweren es, Vertrauen aufzubauen und neue Wege zu finden.
Wie sehen Sie die palästinensische Führung allgemein? Könnten neue Anführer dazu beitragen, die Kluft zu überbrücken?
Die Spaltung zwischen der Hamas in Gaza und der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland hat zu einem Führungs-Vakuum geführt, das nur weitere Spannungen schafft. Viele Palästinenser fühlen sich von der aktuellen Führung nicht vertreten und wünschen sich neue Anführer, die das Wohl der Bevölkerung an erste Stelle setzen. Die internationale Gemeinschaft, besonders Israel, sollte dieses Bedürfnis nach Veränderung ernst nehmen. Eine neue, glaubwürdige palästinensische Führung könnte ein positiver Schritt sein und den Dialog mit Israel auf einer konstruktiveren Ebene vorantreiben.
Sie waren der einzige arabische Schüler an einer jüdischen Schule. Hat das Ihre Ansichten über das Zusammenleben beeinflusst?
Meine Schuljahre waren einige der prägendsten meines Lebens. Ich war der einzige arabische Schüler an einem jüdischen Gymnasium in Jerusalem, und das war keine leichte Entscheidung. Ich wollte mich herausfordern und erleben, was jüdische Schüler erleben, um die Kultur wirklich von innen heraus zu verstehen. Meine Mitschüler luden mich zu Shabbat-Abenden und zu Pessach nach Hause ein, und diese Einladungen bedeuteten mir unglaublich viel. Sie sahen mich nicht als den „arabischen Jungen“, sondern als Freund und Israeli, der ich ja bin.
Aber in einer solchen Umgebung mussten Sie sicher auch öfter Missverständnisse erleben, oder?
In vielerlei Hinsicht übernahm ich die Rolle eines inoffiziellen „kulturellen Botschafters“. Ich erinnere mich daran, wie ich täglich öffentliche Verkehrsmittel benutzte, umgeben von Schülern, die mit völlig anderen Erzählungen über unsere gemeinsame Geschichte aufgewachsen waren. Gelegentlich machten meine Freunde sogar Scherze und drängten mich, während der Gebete einen Vers aus der Tora zu lesen. Anfangs fühlte sich das seltsam an, aber dann erkannte ich, dass diese kleinen Gesten Brücken waren – sie waren Momente des gemeinsamen Lernens und der Verbindung, die jene von der Gesellschaft gezogenen Grenzen überschritten.
Haben Sie auch versucht, Ihren Mitschülern Ihre arabische Kultur näherzubringen?
Ich lud sogar meine Mitschüler zu mir nach Hause nach Abu Gosh ein. Ich wollte, dass sie sehen, wo ich lebe, meine Familie kennenlernen und verstehen, dass unser Leben genauso in diesem Land verwurzelt ist wie ihres. Meine Eltern empfingen sie mit offenen Armen, und ich zeigte ihnen das Dorf und die Orte, an denen wir aufgewachsen sind. Es fühlte sich an, als ob ich Samen des Verständnisses pflanzte. Diese Kinder, meine Mitschüler, könnten eines Tages Führungskräfte in der israelischen Gesellschaft werden, und wenn sie auch nur einen kleinen Teil dieses Verständnisses mitnehmen, dann werden sie vielleicht in entscheidenden Momenten andere Entscheidungen treffen.
Das klingt fast zu idealistisch. Glauben Sie, dass diese Erinnerungen tatsächlich langfristig einen Unterschied machen?
Leider ist das schwierig. Eine wachsende Zahl von Israelis, insbesondere der jüngeren Generation, scheint von der reichen Geschichte, die arabische und jüdische Gemeinschaften in Israel teilen, abgeschnitten zu sein.
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Fouad Abu Gosh ist israelischer Araber, der als Journalist arbeitet und sich für Koexistenz engagiert. Ein Gespräch über seine Rolle als Berater seiner Heimatgemeinde, die Herausforderungen des Zusammenlebens und die Auswirkungen des 7. Oktobers.
Wenn unser Land blutet, bluten wir.
Yoseph Haddad war im September anlässlich der vom österreichischen Parlament veranstalteten Konferenz „Niemals Wieder? Demokratie darf Antisemitismus nicht tolerieren“ Gast des Parlaments in Wien. Die Rede des Die Rede des arabisch-israelischen Journalisten und Aktivisten legt Zeugnis für die Offenheit der israelischen Gesellschaft ab.
„Mein Name ist Yoseph Haddad, und es ist mir eine Ehre, heute hier bei Ihnen zu sein als stolzer israelischer Bürger, als stolzer arabisch-israelischer Bürger des Staates Israel. Ich wurde in Haifa geboren, der größten gemischten Stadt Israels, und wuchs in Nazareth, der größten arabischen Stadt Israels, auf. Fußballspielen wurde mein größtes Hobby, was zu einer engen Freundschaft mit Kindern verschiedenster Herkunft führte. Mit 18 wurden alle meine jüdischen und drusischen Freunde in die Armee eingezogen. So traf ich die Entscheidung, mich ihnen anzuschließen, obwohl ein Militärdienst in der israelischen Armee für mich als arabischer Bürger Israels nicht verpflichtend war. Als arabischer Israeli habe ich die gleichen Rechte, doch nicht die gleichen Verpflichtungen. Aber ich bin Israeli, und Israel ist meine Heimat, daher habe ich mich freiwillig gemeldet, um mein Land und meine Gesellschaft zu schützen. Ich diente in der Golani-Kampfeinheit und wurde später Kommandant. Ja, ich, der Araber, war ein IDF-Kommandeur, der jüdische Soldaten befehligte. Mein Dienst endete schmerzhaft bei einem Kampfeinsatz im Zweiten Libanonkrieg. Eine Granate der Hisbollah war auf mich abgefeuert worden. Mein Fuß wurde abgetrennt, ich war eingeklemmt und konnte mich allein nicht befreien. Meine Kameraden, jüdische Soldaten, riskierten ihr Leben, um mich, einen Araber, zu retten. Im Krankenhaus waren es israelische Ärzte, sowohl Araber als auch Juden, die auf wundersame Weise in der Lage waren, meinen Fuß wieder anzunähen und mein Leben zu retten. Tragischerweise verlor ich im selben Krieg gegen die barbarische Terrorgruppe Hisbollah viele Freunde und drei meiner Kommandanten.
Dieselbe Hisbollah, die auf mich schoss und meine Brüder tötete, die an meiner Seite kämpften, greift Israel heute pausenlos an. Aber bevor ich zum aktuellen Krieg komme, müssen wir ein ehrliches Gespräch darüber führen, wie das Leben eines arabischen Bürgers in Israel wirklich aussieht, in einem Land das von Organisationen mit einer eindeutigen politischen Agenda als Apartheidstaat denunziert wird. Im so genannten Apartheidstaat Israel sind 30 Prozent der Ärzte und 50 Prozent der Apotheker Araber, während wir 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Im so genannten Apartheidstaat Israel dienen arabische Israelis in der Knesset, dem israelischen Parlament und sind Minister. Sie sind Kommandeure in der israelischen Armee, sie sind führende Journalisten und Akademiker. Sie sind Profisportler, die Israel bei internationalen Bewerben vertreten. Sie sind populäre Musiker und sogar Richter am Obersten Gerichtshof, wie zum Beispiel Salim Gibran, der einen jüdischen Präsidenten und einen jüdischen Premierminister für Verbrechen, die sie begangen haben, ins Gefängnis gebracht hat.
Auch arabische Israelis werden Opfer von Terrorismus und Antisemitismus. Wenn die Hamas Raketen auf Israelis abfeuert, prüft sie nicht, ob das Ziel ein Araber oder ein Jude ist. Wussten Sie, dass fast die Hälfte der zivilen Opfer im Norden Israels im Zweiten Libanonkrieg arabische Israelis waren? Oder dass arabische Israelis bei Selbstmordanschlägen der Hamas während der Zweiten Intifada ermordet wurden, wie zum Beispiel beim Bombenanschlag auf das Maxim-Restaurant, einem Lokal, das Arabern und Juden gemeinsam gehört. Die Gäste dieses Restaurants sind Araber und Juden. Bei dem Anschlag wurden 21 Israelis getötet, Araber und Juden, mehr als 50 wurden verletzt, Araber und Juden. Wussten Sie, dass das einzige Opfer des iranischen Angriffs auf Israel im April dieses Jahres ein kleines arabisch-israelisches Mädchen war? Oder dass eine Hisbollah-Rakete zwölf arabische Kinder tötete, die im drusischen Dorf Majdal Shams Fußball spielten? Wussten Sie, dass arabische Israelis am 7. Oktober von Hamas-Terroristen kaltblütig abgeschlachtet und als Geiseln nach Gaza genommen wurden, wo sie auch heute noch festgehalten werden?
Wir israelische Araber sind ein integraler Bestandteil unseres Landes. Und wenn unser Land blutet, bluten wir. Viele von uns sind stolz darauf, Araber zu sein, und gleichermaßen stolz darauf, Israelis zu sein. Wir gestalten die Zukunft des Landes als demokratischer und jüdischer Staat mit. Täuschen Sie sich nicht, dieser Konflikt findet nicht zwischen Arabern und Juden statt. Es geht nicht einmal um Land. Es hat alles mit einer obsessiven, völkermörderischen, rassistischen Ideologie zu tun, die von Antisemitismus besessen ist und den Staat Israel, die USA und ja, auch Europa eliminieren will.
Was ist also diese Ideologie? Die Hamas ist eine Terrororganisation, die den Gazastreifen regiert und vom Iran und Katar finanziert wird. Sie ist stolz auf ihren bewaffneten Widerstand gegen Israel und lehnt unser Existenzrecht ab. Schon vor dem 7. Oktober feuerte die Hamas Zehntausende Raketen auf Zivilisten im Süden Israels ab, jede einzelne stellt ein Kriegsverbrechen dar. Anfang der 2000er Jahre startete sie eine zweite Intifada mit einer Welle von Selbstmordattentaten und Terroranschlägen, die für den Tod von Hunderten von Israelis, Arabern und Juden, darunter auch viele Kinder, verantwortlich war.
Seitdem sah sich Israel gezwungen, eine gemeinsame ägyptisch-israelische Blockade für die Sicherheit beider Staaten zu verhängen und zog sich 2005 sogar einseitig und vollständig aus Gaza zurück, was bedeutete, dass am 7. Oktober kein einziger Israeli in Gaza war, mit Ausnahme von entführten Geiseln, die bereits vorher dort festgehalten worden waren, wie Avera Mengistu aus der äthiopischen Gemeinschaft und Hisham al-Sayed aus der arabischen Gemeinschaft. Am 7. Oktober gab es keinen Krieg in Gaza. Es gab keine Luftangriffe oder Razzien der IDF. Kein Palästinenser wurde von Israel verletzt. Einige von ihnen hatten sogar eine Arbeitserlaubnis in Israel. Dennoch hat die Hamas monatelang vorsätzlich den brutalen Terroranschlag vom 7. Oktober geplant. Es war ein Massaker, das sowohl von Hamas-Kommandos als auch von palästinensischen Zivilisten, darunter Journalisten, Lehrer und auch Mitarbeiter der UNWRA, verübt wurde. Sie haben es gefilmt und dann selbst in sozialen Netzwerken gepostet. Wir alle können das sehen, weil sie es gepostet haben.
Wichtig ist auch zu erwähnen, dass die Hamas während des gesamten Krieges die Opferzahlen gefälscht hat, indem sie die vielen Hamas-Kämpfer in die Zahlen inkludierte. Zusätzlich bezeichneten sie Kinder im Alter von 14 bis 17 Jahren als Zivilisten, obwohl diese für die Hamas kämpften. Doch die Hamas lügt nicht nur, sie beutet zynisch ihr eigenes Volk aus, feuert wiederholt Raketen aus der eigenen humanitären Zone ab, und attackiert Bewohner von Gaza, die den Anweisungen der IDF folgen, um sich in Sicherheit zu bringen. Sie stiehlt Hilfsgüter und verkauft sie zu obszönen Preisen weiter. Sie verfolgt barbarisch alle Bewohner des Gazastreifens, die die Hamas kritisieren und missbraucht Zivilisten, vor allem Kinder, als menschliche Schutzschilde. Seit Monaten benützen sie die Geiseln des 7. Oktober, unschuldige Menschen, darunter israelische Araber und Juden, Babys und Alte, Frauen und Männer, als Schachfiguren für ihre Zwecke, während sie die Öffentlichkeit darüber manipulieren, was wirklich vor Ort geschieht, und ihr eigenes Volk brutal unterdrücken.
Eine dieser Geiseln ist der österreichische Staatsbürger Tal Shoham. Drei Mitglieder seiner Familie wurden am 7. Oktober getötet, sieben entführt. Die Hamas hat europäische Bürger entführt und hält sie unter unmenschlichen Bedingungen in ihren unterirdischen Kerkern fest. Doch statt einer einheitlichen Forderung, die Hamas unter Druck zu setzen, sie zur sofortigen Auslieferung der Geiseln zu zwingen und die Hamas-Unterstützer von der Türkei bis Katar zur Rechenschaft zu ziehen, hören wir viele europäische Stimmen, die Israel kritisieren! Während die Hamas unaussprechliche Verbrechen gegen die Israelis und gegen das palästinensische Volk begeht, verbreitet sie Desinformationen als falsche Rechtfertigung für ihre abscheulichen Verbrechen und nützt damit den guten Willen der westlichen Welt aus. Doch dieser Krieg richtete sich nicht nur gegen Israel. Die Hamas und ihre Handlanger führen auch einen Krieg gegen Eure Werte.
Trotz der Realität vor Ort in Gaza wiederholen die internationalen Medien weiterhin die Statistiken und das Narrativ der Hamas und gießen in unverantwortlicher Weise Öl ins Feuer des Antisemitismus, das in ganz Europa wütet. Anstatt internationale Organisationen wie die UNRWA für ihre Komplizenschaft mit der Hamas zur Rechenschaft zu ziehen – wobei mehrere Mitarbeiter sogar an den Anschlägen vom 7. Oktober beteiligt waren und zahlreiche Schulen von der Hamas für terroristische Aktivitäten genutzt wurden – haben viele EU-Länder, die Finanzierung der UNRWA wegen des Skandals zunächst ausgesetzt, doch nun wieder aufgenommen. Sie finanzieren die Hamas, wenn Sie die UNRWA finanzieren, verstehen Sie das? Es ist zutiefst besorgniserregend, dass so viele europäische Nationen in Gremien wie der UNO ihren eigenen Werten den Rücken kehren und Israels Selbstverteidigung verurteilen, während sie die Hamas völlig ignorieren, und das in einer Zeit, in der sie mehr als alles andere Druck auf die Hamas ausüben müssten, die Geiseln freizulassen.
Als Gesetzgeber, als Menschen fordere ich Sie auf, eine entschiedenere Haltung gegen den Aufstieg terroristischer Organisationen wie der Hamas, der Hisbollah, des Islamischen Dschihad und anderer Terrorvertreter des Iran einzunehmen – nicht nur um des jüdischen und demokratischen Staates Israel willen, sondern um die Zukunft der europäischen Zivilisation willen. Wenn uns die Ideale von Freiheit und Demokratie am Herzen liegen, wenn wir unsere Lebensweise schätzen, die in gemeinsamen jüdisch-christlichen Werten verwurzelt ist, dann ist es jetzt an der Zeit, uns gegen die Angriffe auf Israel zu wehren, sowohl in- als auch außerhalb des Schlachtfelds und nicht unsere gemeinsamen Feinde zu stärken. – Toda, Shukran, danke.“
Yoseph Haddad ist Geschäftsführer von „Together – Vouch for Each Other” (Bürgen wir füreinander), einem Verein, der sich für mehr Verständigung zwischen arabischen und jüdischen Israelis einsetzt. 2006 wurde Haddad bei seinem Militäreinsatz in der IDF (Israel Defense Force) im Libanonkrieg schwer verletzt.
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