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Home Dossier Chassidismus

Meine chassidischen Wurzeln

Martin Engelberg von Martin Engelberg
10. Oktober 2023
in Chassidismus, Dossier

Die Grabstätte des Rebbe Elimelech im polnischen Leżajsk: Jedes Jahr wird hier am Todestag gebetet, getanzt und gesungen. ©www.picturedesk.com Rights Managed (RM)

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Gemeinhin sagt man, ein jüdisches Kind besitzt schon eine jüdische Identität, bevor es noch überhaupt weiß, dass es Jude oder Jüdin ist. Genauso verhält es sich mit meinen chassidischen Wurzeln.

Von Martin Engelberg

Meine Mutter legte großen Wert auf einen sehr traditionell-jüdisch geführten Haushalt. So begingen wir jeden Freitagabend den Schabbat mit den traditionellen Bräuchen und Speisen, ebenso alle Feiertage. Das gemeinsame Singen war bei uns ein wesentlicher Teil des Rituals. Die wunderschönen Melodien schufen für mich genau jene Atmosphäre, die ich bis heute so sehr an einem „Schabbestisch“ liebe. Am Schabbat zu Mittag, nach dem Gebet in der Synagoge, dann das Gleiche bei meinen Großeltern.

Erst viele Jahre später begann ich zu realisieren, wie stark geprägt dies alles von der chassidischen Tradition war, ohne dass dies von meinen Eltern oder Großeltern explizit erwähnt wurde. Zu Gast bei vielen unterschiedlichen jüdischen Familien lernte ich dann schnell die, zum Teil sehr großen, Unterschiede kennen. Ob und welche Lieder gesungen wurden, welche „Niggunim“ (Melodien) und wie stark deren Bedeutung in den jeweiligen Familien und für die Zugehörigkeit zu einer ganz bestimmten chassidischen Gruppe war.

Für mich, noch dazu als einzigem Sohn, sah meine Mutter eine besonders intensive jüdisch-religiöse Erziehung vor. Mein Melamed (jüdischer Religionslehrer) kam täglich, an jedem Wochentag, zu uns nach Hause und lernte mit mir gleich nach dem Mittagessen: den Wochenabschnitt aus der Tora (Altes Testament) samt Kommentaren, die jüdischen Gesetze, Sprüche der Väter und dazu die Gebete und deren Bedeutung. Und auch hier realisierte ich erst viel später, wie sehr das alles in der chassidischen Tradition stand. Schließlich hatte sich im Chassidismus ja ein eigener Gebetsritus etabliert – der sogenannte „Nussach Sefarad“. Nicht zu verwechseln mit dem, wieder eigenen, Gebetsritus der Sepharden, der orientalischen Juden. Dieser wird „Nusach Edot Mizrach“ genannt. Bei diesem Nussach Sefarad also wurden zu der aschkenasischen – also der bis dahin entwickelten Gebetstradition der europäischen Juden – kabbalistische Bräuche des Rabbiners Itzhak Luria hinzugefügt.

Als Kind wunderte ich mich darüber, dass sich zum Beispiel im Wiener Stadttempel – dort wird in strenger aschkenasischer Tradition gebetet – die Gebete, die Aussprache, die Gebetsmelodien so stark von jenen im Bethaus Misrachi am Judenplatz oder jenem in der Grünangergasse unterschieden, wohin ich mit meinem Großvater ging. Als ich einige Jahre später, nach dem Tod meiner Mutter, der jüdischen Tradition entsprechend ein Jahr lang täglich das Kaddisch Gebet sprach und auch selbst vorbetete, merkte ich erst, wie sehr ich mit meiner Aussprache und dem Gebetsgesang in der chassidischen Tradition verhaftet war. So gab es rügende Kommentare von altvorderen Betenden im Stadttempel, mich doch an die dortige Gebetstradition zu halten. In der Misrachi fühlte ich mich dagegen wie ein Fisch im Wasser.

Nicht fehlen darf in einer chassidisch geprägten Familie schließlich die Abstammung oder zumindest Nähe zu einem der berühmten chassidischen Dynastien und deren Rebbes. Fast nebensächlich und ein bisschen verschmitzt meinte mein Vater immer wieder auf jiddisch zu mir, ich solle wissen, dass ich schließlich „ajn Einekel“ (will heißen ein Nachkomme) vom Rebben Elimelech von Lyschansk wäre. Erst sehr viel später realisierte ich, welcher Pedigree das bedeutete. War dieser Rebbe Elimelech doch einer der wichtigsten chassidischen Rabbiner und einer der Begründer des Chassidismus in Galizien gewesen. Schüler des berühmten Dow Bär von Mesritsch, auch der „Grosse Maggid“ (Wanderprediger) genannt und nach dem Baal Schem Tow der zweite Führer der chassidischen Bewegung. Jener Rebbe Elimelech – man kennt den Namen landläufig auch von dem jiddischen Lied Az der Rebbe Elimelech, iz gewejn azoj frejlech – also jener Rebbe Elimelech ließ sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts im galizischen Stetl Lyschansk nieder, das in der Folge zu einem wichtigen chassidischen Zentrum wurde. Meine Familie väterlicherseits lebte über viele Generationen in jenem Stetl, mein Großvater Saul Engelberg wurde sogar noch dort geboren und in der Familie also die Geschichte hochgehalten, wir stünden in einer Verwandtschaft zu diesem berühmten Rebben.

Mein Großvater mütterlicherseits wieder erwähnte immer den Chortkover Rebbe, der in seiner Familie immer höchste Bewunderung genoss. Der Name sagte mir lange nichts, bis ich einmal zufällig ein beeindruckendes Foto aus dem Wien der Zwischenkriegszeit entdeckte, das eine riesige Menschenansammlung an orthodoxen Juden auf der Heinestraße zeigte. Dort hatten sich im Jahr 1934 tatsächlich zehntausende Juden versammelt, um den Sarg des Chortkover Rebben zum Begräbnis zu begleiten. Da begann ich erst dessen Geschichte zu recherchieren und realisierte, dass er nicht nur ein Abkömmling der wichtigen chassidischen Dynastie des Rebben von Ruzhin, sondern auch selbst ein Rebbe war, dessen Wirken über weite Kreise Europas anerkannt und bewundert wurde. In tiefer Verehrung für den Chortkover Rebbe wählte mein Großvater sein Grab am jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs an jener Ecke, an der man zum Grab des Chortkover Rebben abbiegt. Dieses wird noch heute von zahlreichen Chassiden besucht, und alle gehen dabei am Grab meines Großvaters vorbei. Viel chassidischer geht’s nicht …

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Martin Engelberg

Martin Engelberg

ist Psychoanalytiker, Consultant und Coach, geschäftsführender Gesellschafter der Vienna Consulting Group, ehem. Abgeordneter zum Nationalrat, Präsident der Sigmund-Freud-Gesellschaft, Mitbegründer, langjähriger Herausgeber (bis 2017) und Autor von NU.

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