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Home Archiv

Gedanken zum Film „Inglourious Basterds“

Martin Engelberg von Martin Engelberg
30. Juni 2014
in Archiv, Dossier
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von Martin Engelberg

Die jüdischen Gemeinden Europas und der USA, insbesondere aber deren offizielle Führung, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten fast ausschließlich der Beschäftigung mit zwei Themen verschrieben: der Unterstützung Israels und dem Mahnen und Hochhalten der Erinnerung an die Shoah.

Vielfach wurde diese Reduzierung des jüdischen Lebens bereits kritisiert. Sosehr natürlich Israel und auch „Zachor“ – das Gedenken daran, was dem jüdischen Volk angetan wurde – immer von großer Bedeutung im Judentum waren, führt dies zunehmend zu einer Verarmung, einer Inhaltsleere der jüdischen Identität. Der jüdische Autor Jonathan Littell schrieb mit dem Roman „Die Wohlgesinnten“, dem fiktiven Lebensbericht eines hohen SS-Offiziers, ein gewaltiges Werk, in dem er eine ausgezeichnete und gleichzeitig zutiefst erschreckende Charakterologie der Mörder sowie ein detailgenaues Bild der Shoah insgesamt nachzeichnet.

Dabei lässt er seinen Protagonisten sagen, dass der Zweite Weltkrieg, der Massenmord an sechs Millionen Juden, irgendwann einmal „zu den alten Geschichten zählt, die nicht einmal mehr dazu taugen, Kinder zu erschrecken“.

Auch Quentin Tarantino hat mit seinem neuesten Film „Inglourious Basterds“ einen Schritt in diese Richtung geleistet (siehe auch meinen Kommentar in „Die Presse“ vom 22.8.09). Es ist also schon so weit: Die Shoah driftet zu jenen Ereignissen der Menschheitsgeschichte ab, zu denen es keinen aktuellen Bezug mehr gibt, die – emotional verblasst – in Schaukästen von Museen verharren, bis ab und zu jemand auf sie mehr oder minder willkürlich Bezug nimmt; ohne jede Verpflichtung zu Authentizität, zu Respekt vor den Opfern, zu den Lehren, die aus diesen Ereignissen gezogen werden können.

Wie die zahlreichen Western- Filme, die meist nur ganz nebenbei die massenweise Ermordung der Indianer streifen. Oder wie der Musik- Hit „Dschingis Khan“, der Ende der 70er Jahre die Charts stürmte und bei dem fast niemand daran Anstoß nahm, dass mit Dschingis Khan einem der großen Massenmörder der Menschengeschichte gehuldigt wurde.

Tarantino weiß, dass die Geschichte der Shoah seine Zuseher nicht mehr interessiert, nie wirklich interessiert hat. Niemand will sich den Kopf darüber zerbrechen, wieso sich sechs Millionen Menschen nahezu widerstandslos ermorden ließen. Weswegen kein Staat den Juden zur Hilfe kam, ja zumeist nicht einmal bereit war, sie als Flüchtlinge aufzunehmen. Wie sich eine solche perfekte Tötungsmaschinerie entwickeln konnte, wer die Menschen waren, die zu Mördern wurden und die davor und danach wieder ein – zumindest scheinbar – normales Leben führten.

Für Juden hat das Zitat aus dem Buch „Die Wohlgesinnten“ und der Film „Inglourious Basterds“ jedoch vor allem eine Message bereit: Es gilt sich endgültig von der Aufgabe zu verabschieden, die Welt ständig an das widerfahrene Leid und den einzigartigen Schrecken der Shoah erinnern und das „Nie wieder“ einfordern zu müssen.

Es nähert sich unaufhaltsam die Zeit, wo diese Aufgabe, so ihre Erfüllung nicht ohnehin schon immer eine Illusion war, endgültig obsolet wird und nicht mehr als Daseinsberechtigung und Identifikationsmerkmal für Juden taugt. Jüdisches Leben wieder mehr mit anderen Inhalten zu erfüllen, das ist die große Herausforderung für das Judentum im 21. Jahrhundert.

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Martin Engelberg

Martin Engelberg

ist Psychoanalytiker, Consultant und Coach, geschäftsführender Gesellschafter der Vienna Consulting Group, ehem. Abgeordneter zum Nationalrat, Präsident der Sigmund-Freud-Gesellschaft, Mitbegründer, langjähriger Herausgeber (bis 2017) und Autor von NU.

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