Keine Unterstuetzung der IKG – Karl Pfeifer

Von Viktor Hochwalden

Nu: Sie sind doch schon fuenf Jahre pensioniert. Weshalb also wurden Sie von „Zur Zeit“ derartig angegriffen?

K . P.: In der Februarausgabe 1995 – als ich noch Redakteur der „Gemeinde“ war – veroeffentlichte ich eine kritische Rezension ueber das Freiheitliche Jahrbuch 1995, in dem Pfeifenbergers langer Artikel erschien. Pfeifenberger, der u.a. von einer juedischen „Kriegsdrohung“ gegen die Deutschen im Maerz 1933 schrieb, klagte und verlor alle gegen mich angestrengten Prozesse. Dieser Artikel in „Zur Zeit“, in dem ich an erster Stelle steckbriefartig abgebildet werd e, hat mich wirklich schockiert, zumal mein in der „Gemeinde“ veroeffentlichter Artikel zu 70% aus Zitaten bestand und mir unabhaengige oesterreichische Gerichte bestaetigten, Pfeifenberger korrekt zitiert zu haben.

Nu: Was glauben Sie bezweckt die von Andreas Moelzer, Bundesrat John Gudenus (FP.) und Botschafter a.D. Johann Josef Dengler (.VP) herausgegebene Wochenzeitung mit einem derartigen Artikel?

K . P.: Sie wollen mit Opfer-Taeter Umkehr kritische Journalisten und Wissenschaftler einschuechtern und mundtot machen. Anscheinend ein Teil des von dieser Regierung versprochenen neuen Stils.

Nu: Wie haben Sie darauf reagiert?

K . P.: Ich wandte mich schriftlich an die beiden Organisationen, deren Mitglied ich bin, an die IKG und an die Journalistengewerkschaft und bat um Hilfe. Die Sektion Journalisten des OEGB uebernahm meinen Rechtsschutz.

Nu: Und wie hat die IKG reagiert?

K . P.: Ueberhaupt nicht, obwohl auch sie in dem Artikel angegriffen wurde. Auf zwei an Dr. Muzicant gerichtete Schreiben bekam ich keine Antwort.

Nu: Wieso eigentlich nicht?

K . P.: Ich kann den Grund nur vermuten. Ende Februar 2000 erhielt ich von Amtsdirektor Dr. Hodik einen Brief, in dem ich beschuldigt wurde, ich wuerde mich immer wieder als Redakteur der „Gemeinde“ ausgeben. Auf meine Fragen, wann und wo ich das getan haben sollte, erhielt ich erst einmal keine Antwort. Monate spaeter aber staunte der Amtsdirektor in einem Brief, dass ich mich gegen seine „Pflichtuebung“ verwahre. Das Gebot „Du sollst nicht zeugen wider deinen Naechsten als falscher Zeuge“ hat anscheinend fuer ihn weniger Bedeutung als die „Pflichterfuellung“ gegenueber seinen Vorgesetzten. Wahrscheinlich bin ich nicht das einzige Mitglied der IKG, das so behandelt wird. Das nicht Beantworten von Briefen gehoert in der IKG anscheinend zum guten Ton.

Nu: Aber Dr. Muzicant postuliert doch haeufig seine antifaschistische Haltung, weshalb also keine Solidaritaet mit Ihnen?

K . P. Diese Frage sollte man an Dr. Muzicant richten.

 

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